Brandkatastrophe: Die drei Inhaber des Clubs „Colectiv“ in Gewahrsam

Pechschwarze Bilanz: Zahl der Todesopfer auf 32 gestiegen

Bukarest (ADZ) - Nach der Tragödie vom Wochenende im hauptstädtischen Nachtclub „Colectiv“  ist die Zahl der Toten am Dienstagmorgen auf 32 gestiegen, während mehr als 80 Patienten laut behandelnden Ärzten immer noch zwischen Leben und Tod schweben.

Posthum von Staatschef Klaus Johannis geehrt wurden am Montag zwei Opfer der Brandkatastrophe: Das Staatsoberhaupt zeichnete den Musiker Claudiu Rugină und den Fotografen Claudiu Petre post mortem mit dem Nationalen Verdienstorden im Kavaliersrang für „ihren Mut, ihre Selbstlosigkeit und ihre Hingabe“ aus. Überlebenden zufolge haben die beiden mindestens zehn Menschen das Leben gerettet, nachdem sie, dem brennenden Club zunächst entkommen, immer wieder in das Flammeninferno zurückkehrten, um Verletzte und Bewusstlose hinauszutragen – eine Heldentat, die sie schließlich mit dem Leben bezahlten
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Die Generalstaatsanwaltschaft leitete unterdessen strafrechtliche Ermittlungen gegen die drei Clubinhaber, Alin Anastasescu, Paul Gancea und Costin Mincu ein, – der Vorwurf laute vorerst auf fahrlässige Tötung und schwere Körperverletzung, so Generalstaatsanwalt Tiberiu Niţu. Die drei Verdächtigen wurden am Montag nach mehrstündigen Verhören festgenommen und  sollten am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden,  da die  Staatsanwälte Untersuchungshaft beantragt haben. Niţu zufolge wurden bis dato rund 40 Personen – Augenzeugen sowie mutmaßliche Verdächtige – verhört, darunter auch die Managerin der für die fatalen pyrotechnischen Effekte zuständigen Firma. Auf den Hinweis der Reporter, dass bislang noch kein einziger Behördenvertreter vorgeladen wurde, entgegnete der Generalstaatsanwalt, dass „die Ermittlungen auf zahlreichen Ebenen verlaufen“ und „sowohl Privatunternehmen als auch Behörden“ visieren würden.

Mit oder ohne laufende Ermittlungen gegen ihn dürfte es nun auch für Bezirksbürgermeister Cristian Popescu Piedone eng werden: Gegen den UNPR-nahen Lokalpolitiker, dessen Rathaus dem Unglücksclub eine Betriebsgenehmigung trotz fehlender Brandschutz-Zulassung ausgestellt hatte, wollten die Bukarester am Dienstagabend auf die Straße gehen.