Ciolacus Gesandter sorgt für Eklat: „Interims-Präsident ist bald passé“

Sprânceană: USA sollten Rumänien bis dahin ignorieren

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Bukarest (ADZ) – Der rumänisch-amerikanische Unternehmer Dragoș Sprânceană, der von Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) beauftagt wurde, das zerrüttete Verhältnis zur neuen US-Verwaltung unter Präsident Donald Trump zu kitten, hat im ersten Gespräch mit einem rumänischen TV-Sender für einen haushohen Eklat gesorgt: Er habe die US-Verwaltung bereits wissen lassen, dass „Rumäniens proukrainische und profranzösische Statements vorerst ignoriert“ werden sollten, da der aktuelle Staatspräsident ad interim Ilie Bolojan „schon bald keine Rolle mehr spielen“ werde, sagte Sprânceană dem Nachrichtensender Digi24 in einer Videoschalte. Ciolacus Gesandter motzte zudem ausdrücklich gegen den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem er unterstellte, keinen Frieden in der Ukraine zu wollen – solange Rumänien Frankreich in diesem Punkt hörig sei, würden die USA sicherlich „nicht begeistert“ sein. Von der Talkmasterin darauf verwiesen, dass er damit eine völlig unterschiedliche Position zu jener der Behörden in Bukarest vertrete, die dezidiert proukrainisch seien, entgegnete der Lobbyist, diese sei ihm von Premier Ciolacu so mitgeteilt worden. Herr Ciolacu habe ihn persönlich angerufen und ihn wissen lassen, eine Annäherung an die US-Behörden anzustreben, fügte der rumänischstämmige Republikaner hinzu.

Bezüglich seines Mandats sagte Sprânceană, dass es „kein offizielles“ gebe – er sei lediglich ersucht worden, einige „Türen zu öffnen“ sowie Gespräche und Kontakte anzubahnen. Ein einschlägiges schriftliches Dokument gebe es nicht, auch gebe es für ihn „keine Vorgaben“ seitens der rumänischen Regierung – er sei „keineswegs ihr Angestellter“, sondern tue alles pro bono, weil er seine Heimat liebe, so der Logistikunternehmer.