Deutscher Botschafter warnt vor Korruptionspotenzial

„Bei Ausschreibungen verschwinden hohe Summen“

Symbolfoto: freeimages.com

Bukarest (ADZ) - Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest, Werner Hans Lauk, zeigt sich besorgt über die bisherige Vergabepraxis bei öffentlichen Aufträgen. Anlässlich einer von der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer und der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierten Konferenz zum Vergaberecht hob er zugleich die Bedeutung des Kampfes gegen die Korruption hervor: „Die Veruntreuung geschieht auf allen Ebenen des Staates – überall dort, wo Aufträge vergeben werden: von der städtischen Müllabfuhr über die Konzession von Autobahnen bis hin zum Bau von Fahrradwegen.“ Diesem Betrug müsse entschlossen entgegengewirkt werden, da er die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Landes aufs Spiel setze. Nicht nur in Rumänien, sondern in allen betroffenen Staaten sei letztendlich auch der einzelne Bürger betroffen.

 „Ein Vergaberecht für öffentliche Aufträge ist die Grundlage für einen funktionierenden Gesamtstaat“, unterstrich Lauk. Für ihn bildet eine funktionierende Justiz das wirksamste Gegenmittel: So sei ein stabiler Rechtsrahmen die Grundlage für transparente Auftragsvergaben – nur so werde garantiert, dass der Staat wirtschaftlich effizient handelt und Vertrauen in die Institutionen aufgebaut wird. Dadurch könne auch ein höheres Wirtschaftswachstum erreicht werden. Zudem führe der Rückgang von Korruption zu einer effizienteren Verwendung der Steuergelder.