Bukarest (ADZ) – Im Zuge des offiziell eingesetzten Wahlkampfes sieht die PSD sich mittlerweile genötigt, parteiintern zunehmend auf eine Anti-Ponta-Kampagne zu setzen, um die eigenen Kommunalpolitiker davon zu überzeugen, sich für den Koalitionskandidaten Crin Antonescu ordentlich ins Zeug zu legen. Vor allem die PSD-Bürgermeister im Land sind zurzeit nämlich zwischen ihrem ehemaligen Parteichef und aktuell parteifreien Präsidentschaftsbewerber Victor Ponta und dem Koalitionskandidaten Antonescu hin- und hergerissen, weswegen die PSD-Spitzen Marcel Ciolacu, Mihai Tudose und Paul Stănescu mittlerweile eine „beispiellose Mobilisierung“ zugunsten Antonescus anordneten. Wie die Medien unter Berufung auf PSD-Kreise berichteten, soll der Vorsitzende des Landesrates der PSD, Mihai Tudose, die eigenen Bürgermeister deutlich gewarnt haben, dass „eine Stimme für Ponta eine Stimme für den Gang in die Opposition“ bedeute – Ponta habe die Partei nämlich schon zweimal, 2015 und 2017, in die Opposition manövriert.
PSD-Insidern zufolge wird in der Partei zwar nach wie vor davon ausgegangen, dass Ponta es nicht in die Stichwahl schafft, doch nehmen die Befürchtungen zu, dass er Antonescu letztlich genügend Stimmen abspenstig machen könnte, um den Koalitionskandidaten in die Bredouille zu bringen bzw. die Endrunde verpassen zu lassen. Laut Medien glauben in der PSD bloß wenige an eine Stichwahl zwischen Simion und Ponta, so wie sie jüngst eine Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Verified in Aussicht gestellt hatte. Die Erhebung sei vom parteifreien Präsidentschaftsanwärter Nicușor Dan in Auftrag gegeben worden und offenkundig bloß „ein Trick“, mit dem Dan die eigene Wählerschaft mobilisieren wolle, so der Tenor in der PSD.