Bukarest (ADZ) - Der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Wahlallianz ACL, Klaus Johannis, hat am Montag Stellung zum Wahlchaos des Vortags in zahlreichen Wahllokalen außerhalb der Landesgrenzen bezogen: Die „Episode“ sei bezeichnend für die aktuelle Regierung, die ihre Bürger offensichtlich verachte, sagte Johannis.
Die Beziehung zwischen Exekutive und Bürgern verschlechtere sich zusehends, erstere verstoße gegen die Grundrechte letzterer, demokratische Prinzipien würden verletzt. Es sei unannehmbar, dass Bürger vor den Botschaften ihres Landes brüskiert und an der Ausübung ihres Wahlrechts behindert würden.
Das Wahlergebnis von Sonntag zeige, dass „der Wechsel“ möglich sei, er müsse vollzogen werden, weil sonst „das ganze Jahr 2015“ wie der eben erfolgte Wahlgang aussehen werde – „nichts als Chaos, Missstand und Mangel an Respekt“ gegenüber den Menschen. Den PSD-Kandidat Victor Ponta forderte Johannis auf, seinen Wahlslogan vom „Stolz, ein Rumäne zu sein“ auch tunlichst auf die Bürger zu übertragen.
Der Wählerschaft versprach der Kandidat des bürgerlichen Lagers zudem, sich in den kommenden Monaten anhand von Verhandlungen mit sämtlichen Parlamentsparteien für die Einführung der Brief- und elektronischen Wahl hierzulande einsetzen zu wollen. Bezüglich seines eigenen Wahlkampfes und der vor der Stichwahl üblichen Wahlempfehlungen der ausgeschiedenen Wettstreiter erläuterte Johannis, dass er diesbezüglich „mit niemandem“ zu verhandeln gedenke. Was er sich wünsche, seien „die Stimmen aller Rumänen“, jedoch möglichst „direkt“, ohne sie zum Gegenstand politischer Verhandlungen zu machen.
Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Joseph Daul, forderte indes am Montag in einem Schreiben alle rumänischen, zu dieser europäischen Parteienfamilie gehörenden Parteien – PDL, PNL, PMP, PNŢCD und UDMR – auf, den ACL-Kandidaten nach Kräften zu unterstützen: Die von „Klaus Johannis und unseren Parteien vertretenen Werte“ seien die gleichen, man müsse „geeint vorgehen, um am 16. November den Wahlsieg davonzutragen“, schrieb Daul.