Bukarest (ADZ) – Bei seinem Antrittsbesuch in Berlin ist Staatschef Klaus Johannis am Donnerstag mit Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Norbert Lammert sowie mit zahlreichen in Deutschland wohnhaften rumänischen Bürgern zusammengetroffen.
Kernpunkte der Unterredung mit der Bundeskanzlerin waren die Ukraine-Krise und Rumäniens angestrebter Schengenbeitritt. Bezüglich der Lage in der Region angesichts der Ukraine-Krise sagte Merkel auf der gemeinsamen Pressekonferenz, dass es wichtig sei, „unseren Blick nicht nur auf das Baltikum und Polen“ zu lenken. Den rumänischen Wunsch nach einem zügigen Schengen-Beitritt bezeichnete Merkel als „berechtigt“, allerdings könne sie „nichts zusagen. Aber (...) ich verstehe, dass Rumänien auch bald eine Antwort erwartet, die zeigt, dass es vorangeht“, so die Kanzlerin. Präsident Johannis betonte, dass Rumänien hierfür „die Unterstützung Deutschlands“ benötigt, das Land jedoch sehr wohl in der Lage sei, die Sicherheit der EU-Außengrenzen zu garantieren. Sowohl Merkel als auch Johannis warnten davor, dabei nur auf das Problem der Armutsmigration zu schauen. Zahlenmäßig viel bedeutender sei nämlich die „Migration der sehr gut qualifizierten“ Rumänen nach Deutschland, was zum Schaden Rumäniens sei, so der Staatschef. Bezüglich der Wirtschaftskooperation hob Johannis hervor, dass Rumänien die „Gegenwart wichtiger Investoren“ schätze und an weiteren deutschen Investitionen interessiert sei.
Davor war der Staatschef zunächst mit seinem deutschen Amtskollegen Joachim Gauck zusammengetroffen, der u.a. die deutsche Minderheit in Rumänien als „wichtigen Grund für die rumänisch-deutsche Verbundenheit“ bezeichnete. Der Bundespräsident würdigte auch den Reformwillen seines Gastes – Rumänien habe „eine große Chance, wenn es handelt: Denn Reformen zur richtigen Zeit sind eine entscheidende Voraussetzung für Wohlstand“, so Gauck.
Seinen Antrittsbesuch in Berlin unternahm der Staatschef in Begleitung der Präsidialberater Dan Mihalache, Leonard Orban, Lazăr Comănescu, George Scutaru, Sergiu Nistor sowie des DFDR-Vorsitzenden Paul-Jürgen Porr.