Lange Nacht der Museen im Zeichen von Unlust und Lohnfrust

Kulturministerin Raluca Turcan | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) – Die Europäische Museumsnacht, bei der auch in Rumänien wie vielerorts auf dem Kontinent solche Einrichtungen bis in die frühen Morgenstunden offen bleiben, ist bei dieser Ausgabe nicht mehr ganz so erfolgreich gewesen. An Interesse fehlte es zwar nicht, doch standen Besucher in über 200 Fällen landesweit  – auch bei sehr beliebten Häusern wie der Sternwarte in Bukarest – vor verschlossenen Türen, weil die Museumsmitarbeiter diesmal nicht mehr mitspielen wollten.     

Grund ist die Unzufriedenheit mit den Löhnen im Museums- und generell im Kulturbetrieb. Schon am Vortag, nachdem die Arbeitnehmer den Boykott ankündigten, spottete Premierminister Marcel Ciolacu, dass er sich als Volontär für die Betreuung der Besucher im Museum Antipa – direkt gegenüber vom Regierungsgebäude – melden könnte. Er werde „einen Kaffee trinken und durchhalten“. Immerhin signalisierte er Diskussionsoffenheit: Er würde sich „gerne mit den Gewerkschaften an einen Tisch setzen“ und die Dinge in Ruhe besprechen, schließlich sei in der Regierung „niemand verschlossen oder borniert“.

Einen voll dienstfreien Abend gönnten sich die Gewerkschafter jedoch nicht. Sie organisierten einen Protest vor dem Regierungsgebäude (und dem geschlossenen Antipa-Museum), bei dem sie die Verantwortlichen wie Kulturministerin Raluca Turcan auf die Schippe nahmen: „Spende meinen Monatslohn, damit sich Turcan einen schönen Tag leisten kann“, stand auf einem Plakat.