Bukarest - Valeriu Tabără will mit finanzieller Unterstützung der EU bis 2020 zu den „fünf großen Agrarländern in Europa“ gehören. Der Landwirtschaftsminister nannte auch bereits konkrete Produktionszahlen für 2020: Angestrebt werde gegen Ende des Jahrzehnts eine Getreideernte von 30 Millionen Tonnen bis 32 Millionen Tonnen, möglicherweise auch von 35 Millionen Tonnen; das wäre rund das Doppelte der Vorjahresmenge von 16,6 Millionen Tonnen. Im Einzelnen wird laut Angaben Tabãrãs eine Steigerung der Weizenerzeugung auf 8 Millionen Tonnen und der Maisproduktion auf 20 Millionen Tonnen für möglich gehalten. Im vergangenen Jahr wurden in Rumänien 5,6 Millionen Tonnen Weizen sowie 9,1 Millionen Tonnen Mais gedroschen. Mit Blick auf die Tierhaltung erläuterte der Minister, dass die Strategie zunächst darauf ziele, genügend Rohstoffe zur Deckung des Inlandsbedarfs zu haben, beispielsweise an Milch und Rindfleisch. In beiden Bereichen sei Rumänien ein großer Importeur.
Bei der Milch gehe es vor allem um höhere Milchleistungen der Tiere und eine bessere Qualität, erklärte der Ressortchef. Er sprach sich außerdem für den Aufbau eines „Netzwerks von Molkereien“ aus, damit auch benachteiligte Regionen in Rumänien mit qualitativ hochwertigen Milchprodukten versorgt werden. Bei der Entwicklung seiner Landwirtschaft setzt Rumänien im Wesentlichen auf die finanzielle Unterstützung durch die EU. Das hat Landwirtschaftsminister Valeriu Tabãrã jetzt in einem Gespräch mit der Nationalen Presseagentur Agerpres deutlich gemacht. Bis zum Jahr 2020 wolle Rumänien ein bedeutender Agrarproduzent in der EU werden und „zu den fünf Großen in Europa“ gehören. Tabãrã geht davon aus, dass das agrarwirtschaftliche Entwicklungsvorhaben Rumäniens zu fast 80 Prozent aus Mitteln der Gemeinsamen Agrarpolitik finanziert wird. Sehr kritisch sieht der rumänische Landwirtschaftsminister die aktuelle Entwicklung der Schweinehaltung, wobei er mit den EU-Regeln wegen des Ausbruchs der Schweinepest hadert. So dürfe das Land Schweine nicht exportieren, gleichwohl aber importierte Schweine verarbeiten und die Erzeugnisse in andere EU-Länder ausführen, stellte Tabãrã fest.