Bukarest (ADZ) – Nach der jüngsten Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Verifield, die mit AUR-Chef George Simion und dem parteifreien Präsidentenschaftsbewerber Victor Ponta gleich zwei Populisten in der Endrunde des Präsidentenrennens sah, sitzt der Schock sowohl unter den proeuropäischen Kandidaten als auch unter den Wählern tief. Entsprechend erklärte sich der parteifreie Präsidentschaftsanwärter und amtierende Oberbürgermeister von Bukarest Nicușor Dan offen für Verhandlungen mit seinen beiden wichtigsten Mainstream-Wettstreitern – nämlich Koalitionskandidat Crin Antonescu und USR-Kandidatin Elena Lasconi. Er sei „bereit, einen Rückzieher zugunsten Antonescus oder Lasconis zu machen“, sollten sich deren Umfragewerte besser als seine eigenen erweisen – es gelte schließlich, alles zu unternehmen, um eine Stichwahl zwischen George Simion und Victor Ponta zu verhindern, eine derartige Endrunde der Präsidentenwahl wäre „das Allerschlimmste“ für das Land, warnte Dan in einer Talkshow. Interims-PNL-Chef Cătălin Predoiu schlug das Angebot indes aus: Es seien keine Verhandlungen nötig, da Koalitionskandidat Antonescu es sicherlich in die Stichwahl schaffen werde, sagte Predoiu in einer ersten Reaktion.
Den am Mittwoch veröffentlichten Ergebnissen einer Umfrage des Marktforschungsdienstleisters MKOR zufolge hat allerdings Nicușor Dan nach wie vor die besseren Aussichten, es nach AUR-Chef Simion in die Endrunde des Präsidentenrennens zu schaffen: Laut MKOR-Erhebung kann Simion mit rund 31 Prozent der abgegebenen Stimmen rechnen, gefolgt von Dan mit 22,7 und Antonescu mit 18,8 Prozent. Auch MKOR bestätigte, dass die Zahl der unentschiedenen Wähler zurzeit sehr hoch ist bzw. bei mehr als 30 Prozent liegt.