Bukarest (ADZ) – Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) ist nach dem Eklat um seinen Ukraine- und EU-feindlichen Gesandten für die USA, Dragoș Sprânceană, schwer angezählt – sowohl er als auch seine Partei sind daher zurzeit auf Hochtouren um Schadensbegrenzung bemüht: Es gebe „keinen Gesandten Ciolacus“, auch seien Sprânceanăs Statements „rein persönliche“ gewesen, die „den rumänischen Staat nicht implizieren“ würden, behauptete der Premierminister bei Facebook, nachdem der rumänischstämmige US-Unternehmer zur allgemeinen Verblüffung eröffnet hatte, der US-Verwaltung empfohlen zu haben, Rumäniens bisherige Unterstützung für die Ukraine einfach zu ignorieren, da Ilie Bolojan bloß ein Interims-Präsident sei und daher schon bald passé sein werde. Der PSD-Abgeordnete und Ex-Finanzminister Adrian Câciu beeilte sich seinerseits zu beteuern, dass Sprânceanăs strittiges Statement dessen „private Meinung“ und keineswegs die offizielle Position der rumänischen Behörden darstelle – dieser wäre gut beraten gewesen, von Interviews lieber abzusehen.
Seitens der PNL stellte Interims-Senatspräsident Mircea Abrudean klar, dass Sprânceană „kein Gesandter des rumänischen Staates ist“ – einen solchen gebe es nicht, für Rumäniens Außenpolitik seien Staatsoberhaupt und Auswärtiges Amt zuständig. UDMR-Chef Hunor Kelemen sagte, Sprânceanăs „Mangel an Expertise“ gestatte ihm „bestenfalls politische Kneipengespräche“, während USR-Sprecher Ionuț Moșteanu den Vorfall als „gravierend“ bezeichnete – es sei offenkundig, dass Premier Ciolacu versucht habe, Rumäniens Außenpolitik „umzukrempeln“.
Ex-Präsident Traian Băsescu mokierte sich indes via Facebook über den Regierungschef, dem er empfahl, als Nächstes die strafverfolgten Tate-Brüder zu Gesandten zu salben.