Bukarest (ADZ) – Der von der Regierung vorgestellte Resilienzplan (PNRR) soll einen Großteil der Ungleichheiten innerhalb des öffentlichen Rentensystems durch Beseitigung des Korrekturindexes aufheben, so Arbeitsministerin Raluca Turcan (PNL) in einer TV-Sendung auf Digi24 am Mittwoch. Bis Ende 2022 soll ein neues Rentengesetz vorliegen, zusammen mit den nach einem neuen Kalkulationsmodell angeglichenen Renten. Die Renten werden sich in Zukunft ausschließlich nach den bis zum 1. April 2020 geleisteten Beiträgen richten. Eine einheitliche, an die wirtschaftliche Entwicklung angelehnte Formel soll politische Willkür bei den Rentenerhöhungen beseitigen, diese vorhersehbar machen und an die Preisentwicklung angleichen.
Die Mindestbeitragsdauer als Voraussetzung für eine Rente bleibt auch weiterhin bei 15 Jahren, wobei fehlende Jahre erkauft werden können. Außerdem wird eine an das Mindestgehalt gekoppelte Mindestrente eingeführt. Ist nach einer Beitragsdauer von 35 Jahren das Rentenalter noch nicht erreicht, darf ein Antrag auf Frührente erst nach acht weiteren Jahren gestellt werden, wobei das Frührentenalter höchstens fünf Jahre unter dem Standardrentenalter liegen darf. Wehrdienst, Hochschulstudium und Elternzeit werden weiterhin angerechnet.
Bis 2030 soll ein einheitliches Mindestrentenalter von 65 Jahren sowohl für Frauen als auch Männer eingeführt und die allgemeine Erwerbstätigkeit auf freiwilliger Basis bis zum Alter von 70 Jahren gefördert werden. Dabei werden diese Jahre bei der Berechnung der Rente stärker gewichtet.
Es gelte, „ein langfristig nachhaltiges Rentensystem“ aufzubauen, betonte hierzu Regierungschef Florin Cîțu (PNL). „Wenn wir nichts tun, wird das aktuelle System in 15 Jahren kollabieren.“