Washington/Istanbul (dpa/ADZ) - Die Raketenabwehr der Nato für Europa kommt voran. Nachdem Rumänien in einem Abkommen mit den USA der Aufstellung von Abfangraketen zustimmte, unterschrieb kurz darauf die Türkei am Mittwoch eine Vereinbarung über die Stationierung von Radaranlagen. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen begrüßte Fortschritte beim Aufbau einer Raketenabwehr in Europa. In der Türkei gab es lange Zeit Bedenken, weil sich die Abwehr vor allem gegen mögliche iranische Angriffe richtet, die Türkei aber gute Beziehungen zu dem Nachbarstaat unterhält.
Das Abkommen zwischen den USA und Rumänien über die Aufstellung von Abfangraketen sei ein „weiterer entscheidender Schritt im Bemühen des Bündnisses um Schutz gegen derzeitige und künftige Bedrohungen durch Raketen“, erklärte Rasmussen in Brüssel.
Die Raketenabwehr ist nach Angaben der Nato gegen Bedrohungen aus Staaten wie beispielsweise dem Iran gerichtet. Gemeinsam mit den Abwehrraketen in Rumänien und seegestützten US-Raketen sowie ergänzt durch Radars und Abwehrraketen der europäischen Nato-Länder soll eine neue Raketenabwehr in Europa entstehen.
Nato-Diplomaten sagten, das Bündnis verhandele intensiv mit Russland, um auch Moskau in die Raketenabwehr einzubinden. Die Nato will zwei eng miteinander verbundene Systeme. Russland hat dagegen ein gemeinsames System vorgeschlagen, das bisher von der Nato abgelehnt wird.