Bukarest (ADZ) – Der aus der ersten Runde der Präsidentenwahl siegreich hervorgegangene AUR-Chef und -Präsidentschaftsbewerber George Simion hat im Gespräch mit dem Nachrichtensender Digi 24 erneut bestätigt, als Präsident den prorussischen Rechtsextremisten Călin Georgescu mit der Regierungsbildung beauftragen zu wollen. Zudem stellte Simion klar, Georgescu notfalls wiederholt den Regierungsauftrag erteilen zu wollen, um im Fall einer zweifachen Weigerung des Parlaments, dem erklärten Putin-Bewunderer und dessen Kabinett das Vertrauen auszusprechen, das Parlament sodann auflösen und Neuwahlen ansetzen zu können: „Entweder Georgescu als Regierungschef oder Neuwahlen“, brachte es Simion auf den Punkt.
Der Rechtspopulist versicherte zudem, kein „Schreckgespenst“ zu sein, sondern „gute Absichten“ zu hegen. Angesichts der ausgeuferten Defizite müssten allerdings dringend Maßnahmen ergriffen werden, darunter die Verschlankung des Staatssektors. Entsprechend werde er als Präsident die Entlassung von 500.000 Staatsbediensteten durchsetzen, vor allem der Parteiklientel aus den zentralen und kommunalen Verwaltungsstrukturen. Auch räumte der 38-Jährige ein, dass es schwer sein werde, „den Staatsbankrott zu verhindern“, sprach sich jedoch trotz des Horror-Haushaltsdefizits gegen eine Anhebung der Mehrwertsteuer aus – Steueranhebungen würden bloß zu Rezession führen.
Auf sein Wahlversprechen betreffend den Bau von Billig-Wohnungen im Wert von 35.000 Euro angesprochen, erklärte Simion ohne mit der Wimper zu zucken, dass es sich dabei lediglich um „politisches Marketing“ gehandelt habe – hätte er seine Partei nicht durch derlei Versprechungen promotet, wäre man heute „nicht bei 42 Prozent der abgegebenen Stimmen“, so der Rechtspopulist.