Bukarest (ADZ) - Der Chef des lokalen Ablegers der rechtsextremen ungarischen „Jugendbewegung der 64 Burgkomitate“ (HVIM), Istvan Attila Beke, ist am Dienstag von der Antimafia-Staatsanwaltschaft DIICOT wegen eines geplanten Anschlags auf die Militärparade aus Anlass des rumänischen Nationalfeiertages in der Kleinstadt Târgu Secuiesc festgenommen worden. Nach Angaben der DIICOT und des Inlandsgeheimdienstes SRI plante der 40-jährige ethnische Ungar offenbar, einen selbstgebauten Sprengkörper inmitten der Zuschauer zu zünden.
Ein Haftrichter gab am Abend dem Antrag der DIICOT auf U-Haft für Beke statt, dem die Staatsanwälte schwere Verstöße gegen die verfassungsmäßige Ordnung und das Waffengesetz vorwerfen. Wären Bekes Anschlagspläne aufgegangen, so hätte dessen Sprengsatz laut Inlandsnachrichtendienst SRI Dutzende Menschen verletzen oder gar in den Tod reißen können. DIICOT-Angaben zufolge ist bei Durchsuchungen seines Wohnsitzes sowie eines von ihm bevorzugten Trainingsplatzes zudem weiteres Spreng- und pyrotechnisches Material gefunden worden.
Die „Jugendbewegung der 64 Burgkomitate“ bezeichnete die Anschuldigungen gegen Beke indes als „verlogen“, die rumänischen Staatsanwälte und Geheimdienste würden die HVIM „verleumden und schickanieren“, hieß es in einer Pressemitteilung. Der Ungarnverband (UDMR) verurteilte die von Beke geplante Gewalttat auf das Schärfste.