Unruhen im Kongo: Rumänische Söldner sollen evakuiert werden

Offenbar fünf Rumänen verletzt, Außenamt richtete Krisenstab ein

Goma/Kigali/Bukarest (ADZ) - Knapp 300 rumänische Söldner, die bisher im Ostkongo feststeckten, sollen noch diese Tage aus der Krisenregion evakuiert werden. Die Rumänen gehören einer Söldner-Gruppe an, die von Horațiu Potra, der auch die Leibwächter des ultrarechten Präsidentschaftsbewerbers Călin Georgescu stellt, koordiniert wird und die bisher anseiten der Militär- und Sicherheitskräfte der Demokratischen Republik Kongo in der Provinz Nord-Kivu gegen die von Ruanda unterstützte Rebellenmiliz M23 gekämpft hatte. Da die Rebellen auf dem Vormarsch und nach tagelangen schweren Kämpfen Anfang der Woche auch in die Provinzhauptstadt Goma eingedrungen sind, steckten die Rumänen fest, nachdem die Gruppe M23 und ruandische Soldaten auch die Kontrolle über den Flughafen in Goma übernahmen. Zusammen mit mehr als 1200 kongolesischen Soldaten sollen sich die rumänischen Söldner letztlich auf den Stützpunkt der UNO-Friedenstruppe Monusco zurückgezogen haben. Wie der Chef der Söldner-Gruppe, Constantin Timofte, dem Blatt „Libertatea“ mitteilte, sind fünf an den Kämpfen beteiligte Rumänen verletzt. Die rumänische Söldner-Gruppe vor Ort sei 288 Mann stark – diese seien von Potra angeworben und einem lokalen Sicherheitsunternehmen, Congo Protection, eingestellt worden, so Timofte. 

Das Auswärtige Amt in Bukarest ist nun bemüht, die Rumänen schnellstmöglich aus der Krisenregion zu evakuieren. Man stehe in ständiger Verbindung sowohl mit der kongolesischen Regierung als auch mit den ruandischen Behörden, teilte der Krisenstab des Außenamtes in einer Presseerklärung mit. Der Plan des Krisenstabs sieht vor, die Rumänen umgehend in die ruandische Hauptstadt Kigali zu bringen, von wo aus sie kommende Tage in die Heimat ausgeflogen werden sollen.