KARPATENRUNDSCHAU: Nachrichtenarchiv

„Das Antiquariat ist mein Leben“

Im Februar vor 54 Jahren hat Astrid Hermel ihre Karriere als Antiquarin begonnen. 1985 übernahm sie die Leitung des staatlichen Antiquariats auf der Hirscher-Gasse, im Sommer 1991 eröffnete sie ihren eigenen Laden, das Aldus-Antiquariat (Benennung nach dem venezianischen Humanisten und Sprachgelehrten Aldus Manutius). Zwei Jahre später rief sie einen Verlag und eine Druckerei ins Leben, mit dem Wunsch, die Marktlücke im Bereich deutsche Bücher...

[mehr]

Vorschnelle Lockerungen waren die falsche Entscheidung

In der großen Eingangshalle des Neubaus, in dem sich das Kulturheim von Marienburg/Feldioara befindet, ist es am frühen Samstagmorgen sehr ruhig. Niemand sitzt auf den Stühlen, die, entlang der linken Wand, mit dem vorgeschriebenen Zwischenabstand und zu den Impfkabinen ausgerichtet, aufgestellt sind. Dort sollen die Geimpften eine Viertelstunde verbringen, bevor sie mit dem Impfausweis in der Hand in Sicherheit das Gebäude verlassen können. Noch...

[mehr]

Vom krummhalsigen Vogel und anderen Verzierungen

Diesen Ausführungen über die Lehrerin und Volkskundlerin Herta Wilk (1918-1992) liegen Erinnerungen von Verwandten und ehemaligen Schülern zugrunde. Auch wurden schriftliche Zeugnisse herangezogen: ein Lebenslauf der legendären Tartlauer Grundschullehrerin, verfasst von Hansgeorg von Killyen für die Südostdeutschen Vierteljahresblätter, sowie die ausführlichen Vorwörter zu den beiden Mappen mit Stickerei- und Webmustern, die sie selbst gesammelt...

[mehr]

In der Erinnerung auch der Nachkommen der vor 77 Jahren stattgefundenen Deportation geblieben

Die ersten Januartage jedes Jahres frischen die Erinnerungen an die 1945 stattgefundene Deportation der über 70.000 deutschen Angehörigen aus Rumänien zur Zwangsarbeit in die ehemalige Sowjetunion auf. Bei beißender Kälte wurden zwischen dem 10. und 15. Januar 1945  Männer von 17 bis 45 Jahren, Frauen zwischen 18 und 30 Jahren, aus der Mitte ihrer Familien gerissen, mit spärlicher Kleidung und wenig Nahrung in Sammelzentren angehäuft, um dann in...

[mehr]

Vermittler und Ermunterer

Drei Jahre nach dem Ableben des Kronstädter Archivars und Historikers Gernot Nussbächer bringt die Kreisbibliothek George Barițiu einen Gedenkband heraus der von Dr. Ruxandra Nazare koordiniert wurde. Die Veröffentlichung gilt als Würdigung der besonderen wissenschaftlichen Verdienste des vor allem als Honterus-Forscher bekannten Kronstädters, will aber auch die Erinnerung an den Menschen und Kollegen Gernot Nussbächer wach halten. Im Vorwort...

[mehr]

Vielleicht im Frühling

Rund 35 Millionen Lei wurden in den letzten acht Jahren in die Reparatur, Sanierung und Modernisierung vier der ehemaligen Kinosäle aus Kronstadt investiert, fast 25 Millionen davon wurden vom Stadthaushalt beglichen, der Rest aus EU-Geldern. Seit kurzer Zeit erstrahlen sie in neuem Glanz: Astra (fast 10 Millionen Lei), Popular (über 9 Millionen Lei) und Modern (rund 5 Millionen Lei). Das Gebäude des ehemaligen Patria-Kinos, das zwischen 2011 und...

[mehr]

Familienerbe zu neuem Leben erweckt

Die Dielen knarren, das Feuer knistert, von den Fenstern dringt lila-graues Novemberlicht in die Stube, Wolken ziehen geheimnisvoll vorbei. Der Wind weht und die Bäume biegen sich wie riesige gekrümmte Gestalten, zwischen ihren kahlen Ästen glitzert ein blasser Vollmond und aus der Ferne hört man einen Vogel schreien. Drinnen ist es warm und gemütlich, eine Kerze brennt, Jazzmusik tönt diskret aus den Lautsprechern und das Essen wird aufgetischt:...

[mehr]

„Das Licht scheint!“

Vor wenigen Wochen wussten die Damen vom Handarbeitskreis des Demokratischen Forums der Deutschen in Kronstadt noch nicht, ob der Weihnachtsbasar heuer stattfinden kann und darf. Die Pandemie sorgt für Unsicherheit, Maßnahmen können fast nur von heute auf morgen getroffen werden, sodass Pläne oftmals nicht verwirklicht werden können. So war es im Jahr 2020 nicht möglich, den Basar zu organisieren. Diesen Winter allerdings hat es geklappt und die...

[mehr]

Gedanken zum Buch „Drachenköpfe“ des Autors Eginald Schlattner

Ich las „Drachenköpfe“ in Spanien und wähnte mich hier in sicherer Entfernung von der Macht der mythisch-fiktionalen Gestalt des transsylvanischen Sängers und Zauberers Klingsor. Noch nie hatte ich von ihm gehört. Und ich gestehe, ich fand den Gedanken befremdlich, dass die Drachenköpfe auf dem Dach seines Hauses in Kronstadt, weit weg in den Karpaten, erglühen sollten, sobald sich der Hausbesitzer in der Stadt befände.

Ich dachte kurz an die...

[mehr]

Der Glasfisch auf dem Fernseher 

Warum gab es in den meisten rumänischen Schlafzimmern leere Spraydosen auf dem Nachttisch? Wieso hatte jeder eine gehäkelte Decke und einen Glasfisch auf dem TV-Gerät? Was ist ein „Alendelon“? An was denken ältere Rumänen, wenn sie lange Warteschlangen sehen? Für diejenigen, die es nicht wissen – auf all diese Fragen wird es bald eine Antwort geben, und zwar im neuen Museum der Erinnerungen aus dem Kommunismus, das in der ersten Etage des...

[mehr]
Seite 30 von 235