Die siebente Ausgabe des Oktoberfestes Kronstadt ging am 13. September zu Ende. Etwa eine Woche später liegen nun die ersten Angaben über Beteiligung und Verbrauch vor, welche Stadtrat Christian Macedonschi in einer Pressekonferenz am Austragungsort, zusammen mit den Ergebnissen einer Umfrage, welche während des Festes gemacht worden ist, vorstellte.
„Die siebente Ausgabe hatte einen Beteiligungsanstieg von 10 Prozent gegenüber der vorherigen, von 2014, d.h. etwas über 290.000 Besucher. Etwa 60 Prozent davon waren Kronstädter, wohnhaft im Stadtgebiet, die restlichen 40 Prozent waren Besucher von außerhalb. Von diesen 40 Prozent, kamen die Mehrheit, 54,7 Prozent aus dem Kreis Kronstadt und 46,3 Prozent aus anderen Kreisen, wobei mit großem Abstand Bukarest mit 25 Prozent führte. Es folgten Ploieşti, Galatz aber auch Konstantza, praktisch gab es Besucher aus allen Landesteilen“, erklärte Christian Macedonschi.
„Was bedeutet dieser Besucherstrom für den Kronstädter Haushalt, durch direkte Ausgaben der Besucher und durch direkte und indirekte Steuern? Bei den Besuchern aus dem Ausland, welche etwa 5500 waren, wird ein durchschnittlicher Tagessatz von 75 Euro angewandt, der Unterkunft, Mittagessen, Transport und Einkäufe beinhaltet.
Da die statistischen Daten der Tourismusbranche eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von fünf bis sieben Tagen angeben, ergibt die Hochrechnung etwas über zwei Millionen Euro, welche nur diese Besucher privat und öffentlich in Kronstadt ausgegeben haben. Zählt man die Inlandstouristen hinzu, etwa 45.000 Besucher, mit einer Aufenthaltsdauer von zwei bis drei Tagen, d.h. Wochenendtourismus und einem Ausgabenbudget von etwa 60 Euro/Tag, so kommen andere knapp über 6,75 Millionen Euro hinzu. Mit anderen Worten hat die Lokalwirtschaft, also von Hotels und Taxifahrern bis zu Souvenirläden, Lebensmittelproduktion und Bedienung in diesen zehn Tagen des Oktoberfestes einen beachtlichen Zusatz für den Lokalhaushalt erwirtschaftet.
Um nur ein Beispiel zu geben: an den zwei Wochenenden, die es während des Oktoberfestes gab, waren alle Hotelbetten in Kronstadt belegt. Es war so knapp mit den Übernachtungen, dass selbst wir, also die Veranstalter, trotz rechtzeitiger Planung und Reservierung, zeitweilig auf Ausweichlösungen zurückgreifen mussten und Gruppen von Besuchern oder Beteiligten in der Schulerau untergebracht haben“, erklärt Christian Macedonschi weiter.
Nach nunmehr sieben Ausgaben ergab ein besonderer Punkt der Umfrage ein durchaus interessantes Ergebnis: 25 Prozent der Besucher waren bei allen Ausgaben, seit 2009 bis heute dabei, mindestens drei Ausgaben besuchten etwa 28 Prozent, Erstbesucher waren knapp über 25 Prozent und Zweitbesucher etwa 21 Prozent.
Die Meinungsumfrage enthielt auch andere Fragen, außer Herkunft und Dauer des Besuchs: So wurden die Befragten aufgefordert anzugeben, welches, ihrer Meinung nach, die Schwachpunkte des Oktoberfestes sind. Bemängelt wurde z.B. die relativ geringe Auswahl an Biermarken und der etwas zu kleine Platz für die Veranstaltung. Unzufriedenheit gab es auch wegen der Musik, welche dieses Jahr – laut Stadtverordnung - frühzeitig eingestellt werden musste, obwohl die Küche und der Ausschank noch mindestens eine Stunde offen waren. Christian Macedonschi: „Das sind Dinge, die wir uns sehr ernst zu Herzen nehmen und schon bei der nächsten Ausgabe zu lösen beabsichtigen. Ein breiteres Angebot an Biermarken ist leicht lösbar, ein besserer Standort ist nicht unlösbar. Wir haben auch andere Standorte in Kronstadt in Betracht gezogen, die Stadt selbst braucht aber ein Veranstaltungsgelände. Das könnte von einem Privatunternehmer als Pächter übernommen, angelegt und vermietet werden, für Kronstadts Bedürfnisse eine durchaus vernünftige Lösung“, formulierte Christian Macedonschi eine durchaus umsetzbare Idee.
Der bisherige Standort, der Sportplatz des Sportlyzeums, bekannt als „Arenele Ion Ţiriac“ entspricht durch seine Beschaffenheit nur teilweise den Anforderungen: Strom- und Wasserzufuhr sind zwar vorhanden, doch die mehr als 20 Fahrten mit Lastwagen und Hebevorrichtungen können nur schwer und nur bei Nacht erfolgen. Für Stadtbesucher, also den Kunden im Zelt, ist die Lage geradezu ideal, anderer-seits sind die Lärmbelastung für die Anrainer und der Mangel an Parkplätzen Minuspunkte. Auch die Nacharbeiten sind ein Aufwand, der nicht zu übersehen ist: „Nach Abbau des Zeltes und dessen Entfernung haben wir Waschfahrzeuge gemietet, welche die gesamte Fläche des Sportplatzes gründlich, mit Wachmittel gesäubert und nachgespült haben. Ebenso haben wir die Laufbahn mit drei Tonnen Kieselrot ergänzt.“