Vergangene Woche fand zum ersten Mal das internationale Forum Grüner Städte in der Stadt unter der Zinne statt. Zahlreiche Umweltfachleute aus dem In- und Ausland beteiligten sich daran, äußerten Meinungen, boten Vorschläge, die vor allem auf lokaler Ebene verwirklicht werden müssten. Kronstadt engagiert sich bis 2050 die Kohlendioxyd Emissionen um 55 Prozent zu reduzieren. Dass aber nicht alles so durchführbar ist wie gedacht, zeigte sich schon innerhalb der Austragungstage des Forums. Damit der Verkehr entlastet wird, war ab Donnerstag bis Sonntag der öffentliche Personenverkehr, einschließlich zur Schulerau unentgeltlich.
Die Busse des städtischen Transportunternehmens waren dadurch zum Teil übervoll, da die Fahrgäste die Gelegenheit nutzten, um gratis zu verkehren. Was dabei bezweckt werden sollte, dass somit auch auf die eigenen Fahrzeuge verzichtet wird, wurde nicht erreicht. Da auf einigen Straßen der Inneren Stadt der Verkehr untersagt wurde, kam es zum regelrechten Chaos. Um vom Rektorat der Uni bis zur Geburtenklinik zu gelangen, benötigte es eine halbe Stunde. Die Folge: eine Unmenge von Abgasen. In Kronstadt ist die Luftverschmutzung längst oberhalb der erlaubten Werte. Messungen hätten nun einen weiteren Anstieg verzeichnet. Auch blieben die Busse des öffentlichen Personentransportes eingekeilt zwischen den Wagenkolonnen; Fahrgäste und Verkehrspolizisten waren gestresst; Taxifahrer, denen untersagt wurde auf dem Straßenabschnitt zwischen Star-Kaufhaus und Modarom zu parken, äußerten ihre Unzufriedenheit wegen der ausgefallenen Einnahmen. Es hagelte mit kritischen Meinungen auf Facebook, da die Organisatoren nicht die negativen Folgen derartiger Maßnahmen in Betracht gezogen hatten. Bei der am Donnerstag erfolgten Eröffnung der internationalen Konferenz, die in einem großen Zelt am Sportplatz des Andrei-[aguna-Kollegs stattfand, ergriffen das Wort der Bürgermeister der Stadt, Allen Coliban, Therese Hyden, Botschafterin Schwedens in Bukarest, Ramona Chiriac, die Vertreterin der Europäischen Kommission in unserer Hauptstadt, [erban Todoric˛, stellvertretender Vorsitzender des Kronstädter Kreisrates.
Organisiert wurde das Forum vom Kronstädter Bürgermeisteramt, dem Kreisrat und dem Umweltministerium, dessen Minister sich bei der Konferenz an die Anwesenden wandte, diese begrüßte und sichtbaren Erfolg wünschte. Minister Tanczos Barna betonte dabei, dass auf europäischer Ebene wichtige Maßnahmen zwecks der Reduzierung der Umweltverschmutzung getroffen werden, die sicherlich nicht immer auch von der Bevölkerung begrüßt werden. Das Ministerium gestaltet die öffentliche Politik und kommt mit Programmen auf Landes-ebene, wie die Verminderung der Luftverschmutzung, die in einigen Gebieten statt abgenommen, zugenommen hat, wie auch in der Stadt unter der Zinne. Da mangelt es auch an Grünanlagen, die bei Weitem unter der europäischen Norm von 26 qm pro Stadtbewohner, liegen. Die Müllentsorgung muss besser organisiert, die Abfälle sortiert werden.
Die Verantwortung für die Durchführung der Programme des Umweltministeriums fällt aber den lokalen Behörden zu. Straßen müssen gereinigt werden, die Geschwindigkeit in Stadtgebieten, besonders in den historischen Stadtteilen, soll reduziert oder da der Verkehr ganz untersagt werden, besonders für Autos, die eine starke Umweltverschmutzung verursachen. Diese auf lokaler Ebene getroffenen Maßnahmen werden die Unterstützung des Ministeriums und der Regierung erhalten, betonte Barna. Die angekündigte Teilnahme des Staatspräsidenten am Forum blieb aus. Sie hätte der Veranstaltung mehr Gewicht verliehen. Allerdings trug er die Schirmherrschaft über das Forum. Sensibilisiert wurden die Bewohner der Stadt durch mehrere Veranstaltungen, wie Radfahren, an dem sich hunderte Teilnehmer beteiligten, Handwerkermessen, wo umweltfreundliche Produkte angeboten wurden, Einsammeln von wie-derverwertbaren Materialien.
Es bleibt zu hoffen, dass das Echo der Veranstaltung nicht ausbleibt und die weiteren aus diesem Anlass organisierten Treffen und Veranstaltungen im Rahmen des Forums auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Auch wurde eine Konvention der anwesenden Bürgermeister unterzeichnet, wodurch sich diese engagieren, Maßnahmen gegen die Umweltverschmutzung zu treffen, mehr Grünanlagen zu sichern.