Stickstoffoxide und Feinstaub müssen reduziert werden

Bürgermeisteramt stellt ihren Maßnahmenplan zur Debatte

Der Titulescu-Zentralpark – eine der wenigen „grünen Oasen“ Kronstadts.

Demo am Rudolfring für bessere Fahrrad-Infrastruktur im Straßenverkehr. Fotos: www.brasovcity.ro

Bis zum 1. September dieses Jahres können weitere Vorschläge und Ergänzungen sowie Fragen und Stellungnahmen zu einem Maßnahmenplan des Bürgermeisteramtes Kronstadt betreffend verbesserte Luftqualität (Plan Integrat privind calitatea aerului – PICA) per Post oder über die E-mail mediu@brasovcity.ro eingereicht werden. Der Maßnahmenplan will in mehreren Etappen bis 2027 die Luftverschmutzung mit Stickstoffoxiden und mit Feinstaubpartikeln (PM 10) herabsetzen um so eine bessere Luftqualität in der Stadt am Fuße der Zinne zu sichern. Genannt werden auch zwei Zahlen. In vier Jahren sollen die Stickstoffemissionen um 426 Tonnen und der Ausstoß von Feinstaub um 16 Tonnen herabgesetzt werden. Hinzu kommt, dass die Stadtverwaltung beim „Forum der grünen Städte“ ihre Absicht bekannt gegeben hat, bis 2030 den Ausstoß von Kohlendioxid um 55 Prozent (verglichen mit 2008) herabzusetzen. Der Plan mit den vorgeschlagenen 22 Maßnahmen ist auf der Webseite des Bürgermeisteramtes (www.brasovcity.ro) veröffentlicht.

Diese Maßnahmen betreffen zwei Hauptfaktoren die für den Ausstoß von Stickstoff- und Feinstaubemissionen identifiziert wurden. Es handelt sich um den städtischen Verkehr und die Energie-Erzeugung und -Nutzung vor allem als Wärmequelle für Heizung.

Ein Teil der Maßnahmen sind zum Teil bereits umgesetzt worden, andere sollen folgen. Vorgesehen wird die Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel die selber die grüne Energie (also Elektromotoren für Busse) nutzen. Damit verbunden sind bessere Information betreffend deren Fahrplan und einfache Wege um Fahrkarten oder -ausweise zu erhalten. Auch soll die Nutzung von Pkw mit elektrischem Antrieb oder mit hybriden Antrieb gefördert werden, zum Beispiel mit eigens für diese vorbehaltene Parkplätze. Das Parken der Pkw soll aber im Stadtzentrum teurer werden und auf drei Stunden beschränkt werden. Was verbessert werden soll, ist das Auffinden und der Zugang zu einem Parkplatz. Gewisse Areale im Stadtzentrum sollten für Autos mit Verbrennungsmotoren nicht mehr zugänglich seien. An Endhaltestellen der Buslinien der Kronstädter Verkehrsregie RATBv sollen Park&Ride-Stellen eingerichtet werden. Pendler oder Touristen können da ihren Wagen abstellen und die Busse nutzen, so dass der Verkehr in der Inneren Stadt entlastet wird und weniger Abgase freigesetzt werden.

Eine besseres Verkehrsmanagement soll ebenfalls die Luftqualität verbessern. Dazu gehört z.B. die Einrichtung einer Sonderfahrbahn für die RATBv-Busse. Bei Fußgängerübergänge wird per Knopfdruck die Ampel für den Autoverkehr auf Rot eingestellt. Das verleiht zusätzliche Sicherheit und der Verkehr läuft geordneter ab. Stadt-Züge („trenuri metropolitane“) sollen die bestehende Schienen-Infrastruktur nutzen und somit mehr Fahrgäste schneller aus den Ortschaften des Ballungsgebietes nach Kronstadt bringen als es zur Zeit die Busse tun. Verstärkt gefördert soll der Fahrradverkehr werden. Schon seit längerer Zeit beabsichtigt die Stadtverwaltung Radbahn-Haupttrassen einzurichten die die wichtigsten Stadtteile und das Zentrum verbinden („Calea Verde“).

Was die Heizung betrifft, soll das Programm für Wärmedämmung und Sanierungsmaßnahmen für eine effizientere Nutzung der Energie fortgesetzt und erweitert werden. Die Fernheizung soll gefördert werden indem vor allem das alte Verteilungsnetz mit seinem hohen Verlusten an Wärmeenergie ersetzt wird.

Für saubere Luft sorgen natürlich auch Grünanlagen und mehr Bäume. Neue Parkanlagen sollen entstehen und die bestehenden sollen besser genutzt werden. Entlang der Straßen werden mehr Bäume gepflanzt.

Nach dem Bürgerdialog soll die Endform von PICA vorliegen und zur Genehmigung an den Ausschuss für Begutachtung der Luftqualität der Landesbehörde für Umweltschutz geschickt werden. Als letzter Schritt muss dann dieser Plan vom Stadtrat genehmigt werden. Eine echte rege öffentliche Debatte zu diesem wichtigen Thema das alle Kronstädter betrifft, würde für eine schnelle und problemlose Genehmigung dieses Plans sprechen, obwohl die PNL-PSD-Mehrheit im Stadtrat die Initiativen der USR und des Bürgermeisters Allen Coliban immer wieder blockiert oder verzögert. Selbst wenn der Plan bewilligt ist, handelt es sich dabei nur um ein Papier dessen Maßnahmen in die Praxis umgesetzt werden müssen. Das erfordert weitere Anstrengungen und mit Sicherheit auch Beschlüsse die nicht allen (z. B. manchen Kategorien von Pkw-Eigentümern ) gefallen werden.