Nicht alle Burzenländer Heimatortsgemeinschaften in Deutschland veröffentlichen auch Pfingstausgaben ihrer Publikationen. In der Regel erscheinen die HOG-Publikationen in der Adventszeit - mit einer Ausnahme, die Honigberger Nachbarschaft. Dem Beispiel der Burzenländer Heimatortsgemeinschaften in Deutschland folgten auch die aus den Gemeinden der Repser und Fogarascher Gebiete, die auch eigene Publikationen herausbringen.
Kommt unsere Redaktion in Besitz dieser Heimatblätter, - boten oder -briefe, je nach dem wie sich diese nennen, werden wir diesen auch den entsprechenden Raum für deren Vorstellung für unsere Leser bieten. Bis dahin konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit auf die nun eingelaufenen Heimatblätter, die alle als wichtige Ergänzungen zu den jeweiligen Ortschroniken geschätzt werden müssen und die den Lesern nützliche Informationen von hier und drüben bieten.
„Briefe aus Brenndorf“
(40. Jahrgang, 79. Folge, Pfingsten 2015)
Besonders inhaltsreich ist diese Ausgabe der „Briefe aus Brenndorf“ an Informationen aus der Heimat. Und sicher kommen diese auch bei den im Ausland lebenden Brenndörfern gut an, wobei sie feststellen können, dass es da noch vieles zu verzeichnen gibt. Dieses ist vor allem aus dem Rechenschaftsbericht der evangelischen Kirchengemeinde, gezeichnet von Pfarrer Dr. Peter Klein, zu entnehmen. Daraus erfährt man, dass die Entscheidungen dieser Diasporagemeinde betreffend organisatorische Fragen, von dem Presbyterium der Kirchengemeinde Petersberg übernommen wurden. Somit werden zu allen Sitzungen des Petersberger Presbyteriums Vertreter der Kirchengemeinde Brenndorf eingeladen. Manfred Copony hat am 13. März 2015 seinen Rücktritt aus dem Amt als Kurator der Brenndörfer Kirchengemeinde eingereicht.
Am 26. Juli findet ein Dankfest aus Anlass des Abschlusses der Kirchturmrenovierung statt. Über die Renovierung des Kirchturms berichtet ebenfalls Pfarrer Dr. Peter Klein. Dem Beispiel anderer Burzenländer Kirchengemeinden folgend, wird am 6. - 7. August 2016 ein großes Begegnungsfest in Brenndorf stattfinden. Dazu wird aus Deutschland eine Busreise vom 1. - 11. August mit einem reichen Programm veranstaltet.
Aus der Geschichte von Brenndorf erfährt der Leser Daten über die Elektrifizierung der Gemeinde, die Karl-Heinz Brenndörfer dokumentiert hat, über das Vereinshaus das 1929 eingeweiht worden ist, interessante Daten aus den Brenndörfer Presbyterialprotokollen.
Über die Tätigkeit der Dorfgemeinschaft der Brenndörfer in Deutschland ist der Bericht des Vorsitzenden Siegbert Bruss einzusehen, der sich auf die verschiedenen Treffen, Teilnahme am Heimattag in Dinkelsbühl, Familienforschung, der Rente für die Russlanddeportation und Zwangsumsiedlung u.a. bezieht. Eingeladen werden die Brenndörfer auch zu ihrem großen Treffen, das am 26.- 27. September 2015 in Brackenheim stattfindet.
Nach dem einleitenden Gruß zum Pfingstfest von Pfarrer Helmut Kramer, ist das Wort von Bischof Reinhart Guib anlässlich der Deportation der Siebenbürger Sachsen vor 70 Jahren zu lesen, sowie die Liste der Deportierten aus Brenndorf einzusehen. Weitere Berichte und Familieninformationen ergänzen den Inhalt dieser Ausgabe. Da Bilder oft mehr sagen als Berichte, wäre es nicht falsch gedacht, wenn außer den Bildern auf den Umschlagseiten der Publikation, mehr Fotos auch in dem Inhalt der Publikation aufgenommen werden könnten.
„Wir Heldsdörfer“
(Ausgabe 112/2015)
Mit einem ansprechenden Motto „Traditionspflege heißt nicht Asche bewahren, sondern eine Flamme am Brennen halten“ leitet Hanni-Martha Franz, Mitglied des Vorstandes der Heldsdörfer Heimatortsgemeinschaft in Deutschland, ihr Vorwort zu dieser Ausgabe ein. Es ist eine Anregung bezüglich wie man mit Tradition umgehen und sie pflegen soll. Die Heldsdörfer sind bekannt für ihren Zusammenhalt gleich wo sie in der Welt verstreut sind. Sie halten zu ihrer Gemeinschaft, um sie an die „nächste Generation weiterzugeben“. Dass sie überall für Ansehen sorgen, vermerkt die Autorin, ist auch aus der Tatsache ersichtlich, dass Siebenbürger Sachsen auch in den Ortsvereinen in Deutschland als „Bereicherung“ betrachtet werden. In diesem Sinne des Zusammenhaltens sind auch die Vorankündigungen der verschiedenen Treffen der Heldsdörfer zu werten: das Große Treffen der Heldsdörfer im Mai 2016 in Friedrichroda, das Heldsdörfer Wochenende Ende Juni 2015 in Rhön, das Jugendtreffen im August und das Treffen der Heldsdörfer aus dem Großraum Nürnberg im Oktober, beide im laufenden Jahr.
Aufschlussreich ist aus der Heimatgemeinde der Rechenschaftsbericht des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde für das Vorjahr, gezeichnet von Kurator Karl-Heinz Gross. Darin werden Worte des Dankes an Pfarrer Andreas Hartig für seine seelsorgerische Tätigkeit in der Gemeinde gerichtet. Man erhält zudem Informationen über Kirchenchor, den Dienst am Nächsten, über die Frauenarbeit und dem Stand der kirchlichen Gebäude der zufriedenstellend ist. Ebenfalls aus der Heimat erfährt man, dass der Heltia-Verein weiterhin ein solider Landwirtschaftsbetrieb bleibt.
Schöne, gut illustrierte Freizeitberichte zeichnen Jennifer Diener und Patrick Tartler.
Der 25. Jährung des Bestehens des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien wird ein Bericht von Hannelore Baier gewidmet. Karlheinz Gross zeichnet eine ausführliche Dokumentation über Pflanzen- und Tierwelt des Burzenlandes die sicher jeden Naturfreund anspricht. Ebenfalls aus der Heimat sind die Dokumentationen zu statistischen Daten betreffend den Kronstädter Evangelischen Kirchenbezirk A.B. sowie über den Kirchenburgenpass aufschlussreich.
Wie üblich ist der geschichtliche Teil der Ausgabe inhaltsreich und vielseitig. Karl-Heinz Brenndörfer widmet einen Beitrag der Persönlichkeit von Maximilian Leopold Moltke, dem Autoren des Textes des Siebenbürgen-Liedes. Auch leitet er eine Folge mit Berichten aus der „Kronstädter Zeitung“ ein, die vor über 100 Jahren in Zusammenhang mit Heldsdorf erschienen sind. Johanna Schlesinger schreibt über einen 1976 vor der rumänischen Botschaft in Köln stattgefundenen Streik, durch den man die Aussiedlung von Familienangehörigen forderte. Erwin Franz bietet den ersten Teil von Erinnerungsfragmenten aus seiner Familie. Mit dem Kreuzworträtsel und den Familieninformationen wird die über 50 Seiten umfassende, gut illustrierte Ausgabe abgeschlossen.
„Das Tartlauer Wort“
(33. Jahrgang/Nr. 66, Pfingsten 2015)
Die zwei Mal im Jahr erscheinende Publikation, bezeichnet als „Heimatbote der 9. Tartlauer Nachbarschaft“, brachte eine informative, vielseitige und reich illustrierte Pfingstausgabe heraus. Hermann Junesch, nun stellvertretender Nachbarvater, der auch die Redaktion der Publikation sichert, hat den Inhalt mit Nachrichten aus Tartlau und dem Burzenland, mit Informationen aus dem Vereinsleben, Berichten und Familiennachrichten strukturiert.
Einleitend betont Nachbarvater Volkmar Kirres in seinem Vorwort zu dieser Ausgabe, dass der neue im September gewählte Vorstand seine Tätigkeit aufgenommen hat, und die eingeleiteten Projekte, wie Genealogie und Sicherung des Kirchenarchivs, Überarbeitung der eigenen Satzung, die Beteiligung an der eingeplanten Orgelrestaurierung die nach der diesjährigen Auflage der Musikreihe Diletto musicale beginnen soll, voll unterstützt. Über diese Vorhaben sprachen sich die Tartlauer auch beim Heimattag in Dinkelsbühl aus. Gelegenheit dazu bietet auch das am 16. August eingeplante Treffen in der Heimatgemeinde Tartlau. Ausführliche Aufklärung über die Orgelrestaurierung bietet Ursula Philippi.
Die weiteren Informationen aus Tartlau werden durch kurze Berichte der Kirchengemeinde, vom Erntedankfest und der Weihnachtsfeier ergänzt. Auch ist die Mitteilung veröffentlicht, dass Pfarrfamilie Andras Pal ausgewandert ist. Weitere Berichte beziehen sich auf den da abgehaltenen Kochkurs, sowie die Renovierung des Gästehauses.
Aus dem Vereinsleben wird über den Tartlauer Chor, das Adressenverzeichnis, aber auch über die Tartlauer ,die in anderen Chören mitsingen, berichtet. Herzlichst eingeladen wird zum Burzenländer Blasmusiktreffen, das vom 11.bis zum 13. März 2016 in Friedridchroda stattfindet. Über die Art, wie die rumänischen Personenstandsurkunden beschafft werden können, bietet Volkmar Kirres jun. nützliche Auskunft.
Sehr interessant sind die Erinnerungen von Hermine Batschi an ihre in der Russlanddeportation verbrachten fünf Jahre und die Illustrationen aus dem Lager, die ja bekanntlich sehr rar sind. Auch die von Trenyi Schenker eingesandten Beiträge „Heimatlied im Arbeitslager“ und das Gedicht „Die Verschleppung“ sind ergreifende Zeugnisse der Deportation. Weitere Berichte, wie auch die ansprechenden Familieninformationen, die vielseitige Illustration, wie auch die beste drucktechnische Qualität runden die fast 40 Seiten umfassende Ausgabe ab.
(Fortsetzung folgt)