Zwischen dem 11. und 13. März fand zum 13. Mal die INTED 2019 – Internationale Konferenz zur Technologie, Erziehung und Entwicklung – in Valencia, Spanien, statt. Sie ist neben den anderen zwei bekannten Konferenzen, EDULEARN und ICERI, eines der wichtigsten Ereignisse im Bereich Innovation des Unterrichtswesens durch Integrierung der Technologie als Erziehungsmittel und Schaffung neuer Unterrichtsmethoden. Alle drei Konferenzen werden von der Internationalen Akademie für Technologie, Erziehung und Entwicklung (IATED) organisiert.
An der diesjährigen im berühmten Palacio de Congresos eröffneten Veranstaltung nahmen 700 Lehrerinnen und Lehrer, Akademikerinnen und Akademiker und Forscherinnen und Forscher aus 75 Ländern teil, um neue Perspektiven und Möglichkeiten zur Überschreitung von Grenzen und Überwindung von Hürden in der Erziehung zu erkunden. Das Programm umfasste 440 Präsentationen innerhalb parallel laufender Sektionen und interaktiver Arbeitssitzungen, jeweils nach verschiedenen Themen und Bereichen strukturiert, die im Kongress-Hotel Meliá stattgefunden haben. Zu den Themen, die erörtert wurden, zählten das Blended Learning, das durch Technologie erweiterte Lernen, die Erfahrung von MOOCs (Massive open online courses), ethische Aspekte im Erziehungsprozess, Innovationen im Bereich des Sprachenlernens, Soziale Medien und Spielprinzipien (Gamification) in der Erziehung, erweiterte und virtuelle Realität, Flipped Learning u. v. m.
Um an der INTED 2019 mit einem Beitrag teilnehmen zu können, musste man bis Mitte Dezember 2018 eine kurze Zusammenfassung schicken und, nach erteilter Zusage, den voll ausgefeilten Gesamtartikel bis Mitte Januar 2019 einreichen. Jeder Teilnehmende konnte entscheiden, ob er oder sie mit einer mündlichen Präsentation (also als Speaker), einer Poster-Präsentation oder nur als virtueller Teilnehmender dabei sein wollte. Eine virtuelle Teilnahme bedeutet nur das Einreichen des Beitrags, ohne bei der Konferenz präsent zu sein. Alle eingereichten Beiträge werden in einem Konferenzband veröffentlicht, was zu einem wichtigen fachlichen Austausch führen wird.
Obwohl die Konferenz am 11. März angefangen hat, konnte man schon am Tag davor an einem von der Google Research and Teaching Academy organisierten Workshop teilnehmen. Unter der Leitung von Wendy Gorton, Direktorin des Referats für internationale Erziehung bei EdTechTeam, konnten die Teilnehmenden Informationen sammeln und diese praktisch einsetzen, um die Effizienz im Klassenraum zu erhöhen, die Kreativität der Schüler und Studenten zu stimulieren und die besten Bedingungen für das Gestalten eines online-Environments zu schaffen. Die interaktiven Sitzungen wurden ebenfalls von Wendy Gorton geleitet. Die Beteiligten konnten Einblicke hinsichtlich der virtuellen Realität und der sozialen Medien als Werkzeuge im Unterrichtsprozess oder der Gestaltung eines Produkts (z. B. Kurs, Modul oder sonstige Lehrveranstaltung) sammeln und in Gruppen praktisch einsetzen.
Bei der diesjährigen Veranstaltung gab es zwei Keynote-Speaker: Barbara Oakley von der Oakland-Universität und Eric Sheninger vom International Center for Leadership in Education. Die Präsentation von Barbara Oakley, die vor allem durch das weltweit populärste MOOC Learning how to learn bekannt ist, bezog sich auf ihre Recherche hinsichtlich der Neurowissenschaft, genauer: auf die Art und Weise, in der das Gehirn lernt und die Lernprozesse vonstattengehen. Diese Erkenntnisse sollen Lehrkräften nützlich sein, ihren Studenten zu helfen, Informationen, Konzepte und Techniken in das Langzeitgedächtnis neural zu enkodieren.
Eric Sheninger sprach von der Umwandlung, die der Lernprozess in der letzten Zeit erfahren hat dank der raschen technologischen Innovationen, die das Arbeitsumfeld der aktuellen Studenten und Studentinnen radikal verändert haben. Einige Schwerpunkte der Diskussion waren: die Wichtigkeit des Raumes, in dem man unterrichtet, das professionelle Wachstum der Lehrkräfte, die Art, in der die Schulen mit der Gemeinschaft zusammenarbeiten, und die Nachhaltigkeit des digitalen Leaderships.
Während der Konferenz gab es Kaffeepausen, Büfetts mit der typischen Paella Valenciana und anderen Spezialitäten, einen Abschluss-Cocktail mit Live-Musik. Nach einem umfangreichen und inspirierenden Programm konnten die Teilnehmenden am letzten Tag eine organisierte Stadtrundfahrt mitmachen, um Valencias wichtigste Sehenswürdigkeiten, die Altstadt sowie den modernen Teil der bekannten Stadt der Künste und Wissenschaften zu besichtigen.