Rumänische Kunst im Centre Pompidou in Paris

Projekt „Saison France - Roumanie“, ein durchschlagender Erfolg

Die Künstler Ciprian Mureșan (ganz links) und Șerban Savu (ganz rechts) im Gespräch mit Ausstellungsbesuchern.
Foto: Cristina Beligăr

Im Rahmen des Projekts „Saison France – Roumanie“ findet bis zum 14. April eine Veranstaltungsreihe in Frankreich statt, die in erster Linie der Hundertjahrfeier seit der Gründung Großrumäniens und seit Kriegsende gewidmet ist und gleichzeitig würdigt man die bilaterale strategische Partnerschaft, die vor genau zehn Jahren zwischen Rumänien und Frankreich abgeschlossen wurde. Zelebriert werden unter anderem auch die gemeinsame romanische Herkunft beider Völker und ihre gute langfristige Zusammenarbeit. Die Auftaktausstellungen wurden am 27. November 2018 im Centre Georges Pompidou in Paris von den Staatspräsidenten Emmanuel Macron und Klaus Johannis gemeinsam eröffnet.

Nach Ausstellungen mit Meisterwerken von Henri Matisse, Theodor Pallady und Gherasim Luca beherbergt das Nationalmuseum für Moderne Kunst bis zum 28. Januar 2019 die bunten hölzernen Werke von Andrei Cădere (1934 – 1978), dem prominenten minimalistischen Konzeptkünstler.
Im vierten Stockwerk zeigt die Zéro-Galerie bis zum 28. Januar die Installation „The Darwin Room“ des zeitgenössischen Malers von Weltruhm Adrian Ghenie, wodurch er in einen intermedialen Dialog mit Rembrandt tritt. Ghenies Installation vergegenständlicht mit modernen Mitteln Rembrandts Bild „Philosophen in Meditation“, das zu diesem Anlass speziell aus dem Louvre-Museum ins Centre Georges Pompidou gebracht wurde.

Gegenüber vom Centre Pompidou befindet sich die vom Architekten Renzo Piano 1997 entworfene Nachbildung der Werkstatt von Constantin Brâncuși, die im umgebenden Ausstellungsraum des „Atelier Brâncuși“-Gebäudes bis zum 25. Februar 2019 viele kubistische Bilder und en miniature dargestellte Modelle aus Holz, Metall, Pappe und Plastik von Mihai Oloș (1940 – 2015) beherbergt.
Sehenswert ist bis zum 1. Januar 2020 in der Zéro-Galerie im vierten Stockwerk auch die gemeinsame Ausstellung mit dem Titel „L’entretien infini“ von Ciprian Mureșan und Șerban Savu. Während Ciprian Mureșan durch seine Darstellungen ständig Ideen dekonstruiert und in der Art eines Palimpsestes rekonstruiert, greift Șerban Savu auf das Thema der rumänischen Übergangszeit zur Demokratie nach 1989 zurück und erschafft eine impressionistische Neuinterpretation des sozialen Realismus mit Antihelden-Figuren.

Mit der Austellung vielfältiger Werke von Isidore Isou (1925 – 2007) am gleichen Ort, vom 6. März bis zum 20. Mai 2019, wird der erste Teil des Projekts „Saison Rumänien – Frankreich“ abgeschlossen. Der renommierte Avantgardist jüdisch-rumänischer Herkunft, der zusammen mit Gabriel Pomerand die literarische Strömung des Lettrismus gründete, entdeckte neue facettenreiche intermediale Ausdrucksmethoden für die Dichtung.

Kunstliebhaber können die Werke der erwähnten Künstler im Centre Georges Pompidou in Paris besuchen und ab dem 14. April wird der zweite Teil des Projekts in Rumänien beginnen. Weitere Angaben unter www.centrepompidou.fr/fr/lib/Expositions bzw. www.cultura.ro/sezonul-romania-franta