Nachhaltigkeit im Haferland – mit diesem Motto soll nach zehn Jahren Tradition und sächsischem Brauchtum in den zehn teilnehmenden Gemeinden zwischen Kronstadt/Bra{șov und Schäßburg/Sighișoara - Arkeden/Archita, Keisd/Saschiz, Hamruden/Homorod, Reps/Rupea, Deutsch-Kreuz/Criț, Radeln/Roadeș, Meschendorf/Meșendorf, Klosdorf/Cloașterf, Bodendorf/Bunești und Deutsch-Weißkirch/Viscri – an der Haferland-Kulturwoche eine neue Ära eingeläutet werden...
Doch was bedeutet Nachhaltigkeit im Kontext dieser elften Ausgabe des inzwi-schen aus der Region nicht mehr wegzudenkenden Kulturevents? Nachhaltigkeit heißt, die Bedürfnisse der gegenwärtigen Gesellschaft zu befriedigen, ohne auf Kosten der zukünftigen Generation zu leben. Nachhaltigkeit beinhaltet Elemente des Bewahrens, aber auch des Fortschritts und der Weiterentwicklung - dies alles vor der einzigartigen Kulturlandschaft Siebenbürgens, dem altbewährten, doch modern-europäischen Zusammenleben der Ethnien und einer auf unserem Kontinenten inzwischen beispiellos gewordenen Biodiversität, die wiederum den traditionellen Methoden der Landwirtschaft gedankt ist. Vergangenheit und Zukunft, Bewahren und Fortschritt bilden einen ständigen Kreislauf.
Nachhaltigkeit wird im Haferland auf vielerlei Ebenen seit jeher und täglich wieder aufs Neue gelebt. Herausforderungen wie Energiekrise, Wasserknappheit und Klimawandel fordern Rückbesinnung auf bewährte, naturnahe Methoden, aber auch den Blick über den Tellerrand zu Neuem, bisweilen gar über die Landesgrenzen.
Die Veranstaltung vom 3. bis 6. August fand zum ersten Mal unter der hohen Schirmherrschaft von Prinz Alexander und Prinzessin Astrid von und zu Liechtenstein statt. „Siebenbürgen ist eine Überraschung für uns“, sagte Prinz Alexander auf der Pressekonferenz am letzten Tag der Haferlandwoche in Deutsch-Kreuz. „Ich glaube nicht, dass es noch Landschaften und eine wilde Natur wie hier in Europa gibt. Wir dürfen nicht die gleichen Fehler machen, die wir in Westeuropa in Sachen Umweltschutz gemacht haben.“ Gemeinsam mit ihrer Tochter, Prinzessin Theodora, engagieren sich Prinz Alexander und seine Frau seit langem für kulturelle Erneuerungs- und Umweltschutzprojekte, darunter auch ein Wisentreservat in Rumänien.
Vorbilder aus Nah und Fern
Ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit ist die Naturkläranlage in Deutsch-Weißkirch/Viscri, abgeguckt von einer Partnergemeinde in Belgien, vor Ort umgesetzt mit deutscher Expertise, finanziert von der Stiftung von Prinz Charles, wie die Initiatorin des Projekts, Caroline Fernolend, Direktorin der Stiftung Mihai Eminescu Trust (MET), erzählt. Die Anlage hat das Rathaus bis heute keinen Pfennig gekostet und der Gemeinde einen enormen Zuwachs an Lebensstandard beschert. Jedes Haus, selbst in der Ziganie, ist an die Kanalisation angeschlossen. Verblüffend einfach das Prinzip: drei Teiche wurden gegraben und Schilf aus dem Straßengraben angepflanzt - die nötigen aeroben und anaeroben Bakterien kommen dann ganz von alleine. Kein bisschen Geruch - und seit 12 Jahren jeden Monat gute Analysewerte. Gesamtkosten: 4600 Euro - einmalig. Ein leichtes Gefälle ersetzt Pumpen und natürlicher gelber Lehmboden die Folie, die sonst verhindert, dass Nitrite ins Grundwasser einsickern. Nachahmenswert: Vor zehn Jahren hat Caroline Fernolend deswegen mit der damaligen Umweltministerin Rovana Plumb gesprochen. Zwölf weitere Ortschaften in Rumänien sollten von dem Modell profitieren, berichtete danach die Presse. „Aber dann hat sie mir den Rücken gekehrt“, wundert sich Caroline, die uns auf der Haferlandwoche über Trampelpfade und Felder zu den Klärteichen führt, damit wir uns selbst überzeugen. „Dabei ist so eine Anlage für alle Dörfer mit bis zu 2000 Einwohnern geeignet.“
Zum Schluss überrascht sie mit einer Neuigkeit: Deutsch-Weißkirch soll energetisch unabhängig werden! Freilich kein leichtes Unterfangen in einem UNESCO-Kulturerbedorf, in dem alles authentisch bleiben muss. Solarpaneele auf Tonziegeldächern - unmöglich. Aber kreative Denker finden Lösungen: In Italien, erzählt sie, gibt es schuppenförmige Tonziegel mit eingebauten Solarelementen. Und wieder will die Deutsche Bundesttiftung für Umwelt bei der Umsetzung helfen, zusammen mit der Universität in Trier.
Auf einer ganz anderen Ebene schlägt ein Diplomat Lösungen für Siebenbürgen vor: S.E. Reuven Azar, Botschafter Israels in Bukarest, berichtet in Deutsch-Kreuz/Criț vor den illustren Gästen - Diplomaten, Politikern, den Hoheiten - des Mitinitiators der Haferlandwoche, Unternehmer Michael Schmidt, von bereits bewährten Pilotprojekten in seinem Land. Das Haferland brauche eine führende Hand, suggeriert der Diplomat - und verweist auf die Hauptherausforderungen Israels: die Speicherung von Sonnenenergie und das Recycling von Brauchwasser. Ersteres werde bereits in einem Kibbuz realisiert, durch unterirdisches Aufbewahren von Dampf unter hohem Druck, der nachts wieder abgegeben wird - ein Modell, das sich auch für siebenbürgische Dörfer bewähren könnte. Zur Wiederaufbereitung von Abwasser gebe es bereits ein gemeinsames rumänisch-israelisches Pilotprojekt in Buz²u. „In Israel recyceln wir 95 Prozent unseres Brauchwassers und bewässern damit unsere Kulturen“, erklärt Azar. Dies sei die Zukunft - „für den ganzen Kontinenten!“
Zurück in den Kreislauf geholt
Nachhaltigkeit und Fortschritt - wie passt das alles zu dem Bestreben, sächsisches Kulturerbe und Brauchtum zu bewahren? Und vor allem mit Leben zu füllen, denn umsonst erhält man tote Denkmäler. Dass es Hoffnung dafür gibt, suggerieren nicht nur die zahlreichen ausgewanderten Siebenbürger Sachsen, die die Haferlandwoche zum Anlass nehmen, Herzensmomente mit ihren in der alten Heimat verbliebenen Landsleuten zu erleben. So lässt sich verstehen, dass längst verloren geglaubtes Kulturerbe aufwändig restauriert wird, wieder eingeführt in den Kreislauf des Lebens - religiöses Gemeindeleben, Tourismus - wie die evangelische Kirche in Reps nach langen Jahren der Restaurierung, die letzten drei im Rahmen eines von der EU finanzierten Projekts im Wert von über zwei Millionen Lei.
Ihre Wiederweihe durch den Bischof der evangelischen Landeskirche A. B., Reinhart Guib, war das unbestrittene Highlight der diesjährigen Haferlandwoche. „Kirche ist mehr als nur Stein, sie reflektiert die Schönheit Gottes im Gegensatz zum Alltag; Kirche ist in Stein gehauenes Gebet, hier beten nicht nur die Menschen, sondern auch die Wände; jahrelange Gebete prägen einen Raum“, predigt Bischofsvikar Daniel Zikeli von der Kanzel. Und Kurator Karl Hellwig erinnert sich: an knöcheltiefe Überschwemmungen und Adventskonzerte auf der Baustelle - an eine Zeit, in der niemand mehr glaubte, dass hier wieder Gottesdienste zelebriert würden, oder dass ein anatolischer Teppich als originalgetreue Replik, von Musliminnen in der Türkei speziell für das evangelische Gotteshaus gewebt, hier und heute als Geschenk der Landeskirche an die Gemeinde überreicht werden würde. „Jetzt ist die Kirche wieder als Schmuckstück in die Perlenkette der kostbaren siebenbürgischen Kirchenburgen aufgenommen worden“, freut sich Hellwig. Dank Unterstützung von Staat, Landes- und Bezirkskonsistorium, Kreisrat, Nowero- und Michael Schmidt-Stiftung (MVS), dem Dorstener TranSilvania Verein „und einem unermüdlichen Kurator als Dreh- und Angelpunkt, ohne den das alles nicht möglich gewesen wäre“, wie Pfarrer Danielis Mare anerkennend bemerkt.
Die Freude teilen in ihren Reden - Bischof Guib: „Ein Stück Himmel ist hier im Haferland Wirklichkeit geworden.“ Kerstin Ursula Jahn, deutsche Konsulin in Hermannstadt: „Vor 20 Jahren wurden Dachstuhl und Dachhaut erneuert... dann ist 2005 das Geld ausgegangen, der Bauplatz wurde aufgelassen, der Altar ausgebaut, der Innenraum leer... Und nun feiern wir hier den ökumenischen Geist, die Nachhaltigkeit in der Kulturlandschaft Haferland..., den ständigen Dialog mit den Sachsen und den Rumänen...“ Michael Schmidt erzählt die Gründergeschichte der Haferlandwoche, die er 2013 zusammen mit Rocksänger Peter Maffay aus der Taufe hob. Kreisratspräsident [erban Tudoric² gibt zum Besten, was er von den Sachsen, mit denen er in Tartlau/Prejmer aufgewachsen ist, gelernt hat: „vor dem Haus kehren, in die Berge gehen, Nachbarschaftshilfe, Respekt vor der älteren Generation“. An 30 Jahre Verbundenheit mit dem Nowero Verein - Stichworte: „Kinderheim, Werkstatt“ - erinnert Lambert Lütkenhorst von TranSilvania Dorsten. Und überreicht als Hoffnungszeichen für die Kirche eine Jesusfigur aus der Hand der Künstlerin Gräfin Tisa von der Schulenburg aus dem Ursulinenkloster in Dorsten, das Kreuz aus altem Holz, das man an der Stelle in der Lippe gefunden hat, wo einst die Römer ihren Hafen unterhielten. Barna Balint, Vertreter der Restaurateure, erinnert an die schwierige Restauration des Monument Klasse A aus dem 15. Jh. Pfarrer Danielis Mare dankt der MVS-Stiftung für Spenden, die weitere Restaurierungen möglich machen, etwa an der Orgel. Statt dieser spielen deutsche Blaskapellen auf der Empore und die glockenklare Stimme von Kantorin Elisa Gunesch erinnert daran, dass es Engel gibt: Sichtbare, die im Hier und Jetzt wirken. Und unsichtbare in deren Hintergrund...
Keine Kirche ohne Orgel
Verwirrung stiftet die große Orgel, die nicht mehr spielt, statt dessen kam ein tragbares elektronisches Instrument zum Einsatz, „das aber morgen wieder weg ist“, so die Organistin. Ursula Philippi erinnert daran, dass die eigentliche Orgel von Reps frisch restauriert in der Schwarzen Kirche steht. „Was aber davon hiergeblieben ist, sehen Sie an diesem Balkon“: ein Kasten für 12 Pfeifen, auf Knopfdruck gleichzeitig zu bedienen, der sogenannte Orgelschrei. Der aber in Reps mangels Orgel stumm bleibt...
Die Orgel, die jetzt in der Kirche steht, stammt aus Draas/Dr²u{eni: Eine mutmaßliche Thois-Orgel mit 1912 von Carl Einschenk wiederbelebtem Klangmechanismus, inzwischen von Mardern verwüstet. Reparieren zwecklos, so das Urteil der Experten. Doch der Orgelmotor funktioniert und wurde in Meschendorf installiert, wo man zuvor noch schwer den Blasebalg treten musste. Davon, dass die Orgel von Meschendorf nun auf Knopfdruck bespielbar ist, konnte man sich am nächsten Tag beim Konzert vor Ort überzeugen.
Doch keine Kirche ohne Orgel - was passiert also mit der Kirche von Reps? Die Orgel aus Schweischer/Fi{er, 1825 erbaut und schon einmal hier probehalber aufgestellt, passt hervorragend an den Platz des elektronischen Orgelchens, verrät Ursula Philippi. Nur, dass auch diese Orgel von Mardern zerstört wurde. Doch es gab ein weiteres Wunder: die unerwartete Finanzierung ihrer Reparatur, „für die wir den Herren Gan], Gunesch und Guib danken müssen, denn es war ein wenig Geld übrig für kulturelle Zwecke - und das hier ist der Zweck!“ Im Frühjahr, meint sie hoffnungsfroh, könnte die Orgel vielleicht schon restauriert sein.
Kontinuität, Veränderung, Austausch
Gelebte Gemeinschaft sieht heute anders aus als früher. Aber es gibt einen gemeinsamen Kern. Kondensationskeim für Menschen mit ähnlichen Werten, die dennoch unterschiedlicher nicht sein könnten, ist das Vorzeigedorf Deutsch-Weißkirch. Am Vormittag des Samstags tanzen Trachtengruppen aus Bayern zur Musik der Landshuter Blaskapelle am Platz vor der Kirchenburg, generalstabsmäßig organisiert von Margot Wagner aus Ingolstadt, 1972 aus Siebenbürgen ausgewandert, die sich an die jährlichen Siebenbürgenfahrten zur Verwandtschaft amüsiert erinnert: „Es gab keinen Platz mehr zum Sitzen im Auto, alles war voller Mitbringsel.“
Beim anschließenden Besuch der Naturkläranlage erzählt Caroline Fernolend vom Weißkircher „Dorfparlament“, von dem ausgelagerten Autoparkplatz, von der gelebten Gemeinschaft im Winter, wenn keine Touristen kommen, von den 17 zugewanderten Familien und der Whatsapp-Gruppe mit über hundert Mitgliedern, wo man gegenseitig Hilfe anbietet und sucht. „Es klingt utopisch, aber es ist wahr: Wir denken hier ans Gemeinwohl!“
Weil sie sich auch um die Roma kümmert, hat man ihr in Bukarest den Spitznamen „Zigeunerkönigin“ verpasst. „Aber mich um Roma-Kinder kümmern, das mache ich doch auch für mich! Denn wenn sie Arbeit finden, weiß ich, dass sie mir später nicht eins über den Kopf hauen.“ Stolz fügt sie an: „Bei uns gehen alle Roma-Kinder zur Schule.“
Auf dem Rückweg schlendern wir zur Kunstscheune im Haus Nr. 160. Acht Künstler haben dort ihre Ausstellung, inspiriert von Deutsch-Weißkirch, zu Musik eröffnet - nun studieren die Besucher interessiert ihre Werke: den Dorfhirten, die Pensionswirtin, die Kühe... Ein „alter Bekannter“ ist Konzertpianist Johann Markel, der mehrmals im Jahr auch mit Musikerkollegen zum Üben ins elterliche Haus kommt, in dessen Hof die Kunstscheune steht, und gelegentlich, auch im Rahmen der Haferlandwoche, Konzerte gibt. Neu hinzugekommen: die quirlige Malerin Katie - Katharine Alecse - aus Ohio, die in Viscri „eigentlich nur Prinz Charles zum Tee treffen wollte“und inzwischen hier verheiratet ist, mit Kleinkind: „Viscri ist the perfect place to make a baby!“ Begeistert schwärmt sie, wie die Leute hier ihre Lebensmittel selbst erzeugen. Dann das rumänische Künstlerpaar, Irina Motroc und Tavi Anghelus, die den letzten Winter in Deutsch-Weißkirch malend und fotografierend verbrachten und demnächst ganz herziehen wollen... oder die junge Chorleiterin Marlies Markel, ehemalige Berufsschullehrerin aus München, seit zwei Jahren Kirchenkuratorin, mit zwei kleinen Kindern, der Ehemann ein einheimischer Sachse... In ihrem Chor singen die amerikanische Katie und die sächsische Ursula mit, Caroline Fernolends Tochter, die ihren Job im deutschen Bundestag für Deutsch-Weißkirch aufgegeben hat und derzeit ihren Mutterschutz genießt. Ihr fünfmonatiger Jan-Martin wird von der rumänischen Presse als jüngster Haferland-Besucher gefeiert, älteste Besucherin ist die 101-jährige Sofia Folberth aus Deutsch-Kreuz. Nachhaltigkeit - das bedeutet Kontinuität, aber auch Veränderung und Austausch. In Deutsch-Weißkirch fließt dies alles kreativ ineinander, dies nicht nur in der Künstlerszene.
Das Haferland der Geschichten
Auf den Fahrten von einem zum anderen Event in den zehn organisierenden Gemeinden verpassen wir auch vieles: Die Naturwanderung zur Bauernburg in Keisd mit Picknik, organisiert von der dortigen Frauennachbarschaft - Rumäninnen, die den Brauch von den Sachsen abgeguckt und neu definiert haben, um die Dorfgemeinschaft mit allerlei Bildungs- und sozialen Projekten zu unterstützen. Die Konzerte in Klosdorf, Deutsch-Kreuz und Hamruden... Die Bälle an fast jedem Abend, gut besucht auch von den ausgewanderten, extra angereisten Sachsen.
Dafür lernen wir in Bodendorf die Tschangos von Siebendörfer/Sacele kennen, die bei den Sachsen eine Art Leibeigenenstatus inne hatten, weil ihnen die ungarische Krone ihre (eigentlich zehn, nicht sieben) Dörfer im Tausch gegen geliehenes Geld vermacht hatten. So kam es, dass die ungarischsprachigen Tschangos mit den Sachsen eng zusammenlebten, ihre Tracht von diesen inspiriert war, und evangelisch wurden (im Gegensatz zu den katholischen Tschangos der Moldau und im Ghimes-Tal), bis sie das ungarische Dekanat 1886 vom sächsischen Bistum abkoppelte. Trotz Leibeigenenstatus nahm man ihnen den Grund und Boden nicht weg, den sie allerdings auch nicht verlassen durften; sie genossen ungewöhnlich viele Freiheiten, waren aber auch zu bestimmten Dienstleistungen verpflichtet. Wie die Sachsen nehmen bei den Tschangos Schule und Kirche einen hohen Stellenwert ein. Ihre Häuser ähneln sich im Stil, nur die dekorativen Symbole sind verschieden, typisch der Pflug, der in Sacele noch an vier, fünf traditionellen Tschango-Häusern zu sehen ist.
Erstaunlich der Besucherandrang im abgelegenen Meschendorf: keine Stellplätze mehr entlang der Dorfstraße, in der Kirche nicht mal mehr Stehplätze. Wir bedauern den Ausfall der im Programm geplanten Ausflüge in Käserei und Büffelfarm, interessante Beispiele für moderne Nachhaltigkeit auf dem Dorf - begegnen aber dafür lieben Bekannten aus den letzten zehn Jahren Haferland, Sachsentreffen oder Dinkelsbühler Heimattag an allen Ecken und Enden.
Die ehemalige Dorflehrerin Hermine Antoni, die in Meschendorf stets die Sommermonate verbringt, stellt wie jedes Jahr ihre prächtige Trachtensammlung in der Kirchenburg aus, liebevoll im Bering drapiert und mit ständig neuen Stücken. Inzwischen engagiert sich auch ihre in Deutschland lebende Tochter Hermine Hellbeck vor Ort für die Schulbildung von Dorfkindern. Ihre Stiftung „Meschendorfs Kinder“ für Afterschool und Ferienaktivitäten ist offizieller Partner der Haferlandwoche. Tatkräftig unterstützt von der Mutter, dem Ehemann und Lehrerin Loredana Stoian begeistert sie sich über die Erfolge, an die anfangs niemand glauben wollte...
Die Geschichten, die an diesen Tagen ins Aufzeichnungsgerät wandern, geplante und überraschende, zeigen die Facetten der Haferlandwoche jenseits der Pressekommuniques, Besucherstatistiken und illustren Gäste. Geschichten mit Menschen, die hinter den Kulissen mindestens eben-sosehr Helden der Haferlandwoche sind, wie ihre im Rampenlicht stehenden, prominenten Begründer.