Reschitza - Den noch am Zustellungsnetz angeschlossenen 1088 Abonnenten der Reschitzaer Fernheizung war Mitte Februar das Erdgas wegen Zahlungsrückständen abgesperrt worden. Das machte eine Dringlichkeitssitzung des Alleineigners von CET, des Stadtrats Reschitza nötig, auf der man eine Haushaltsumschichtung beschloss, durch welche die Abzahlung eines Teils der laufenden Schulden des städtischen Heizwerks ermöglicht wurde. Wären nicht nahezu alle Schulen und Krankenhäuser der Stadt ans Fernheiznetz angeschlossen, dann hätte Stadtvater Mihai Stepanescu wohl längst darauf gedrängt, das städtische Fernheizwerk zu schließen.
Bürgermeister Stepanescu zeigte sich entschlossen, in naher Zukunft das Problem ein für alle Mal zu lösen, „denn es geht ungeheuer viel Geld drauf für allerlei Subventionen. Und deren Folgen sieht man nicht“. Einmal mehr entschied der Stadtrat, „die Aktivitäten der Produktion, des Transports, der Distribution und Zulieferung der thermischen Energie in Reschitza für 24 Jahre zu verpachten“, wozu das Vorgangsprozedere Anfang April ausgearbeitet sein wird. Stepanescu: „Wir werden es jedermann/-frau freistellen, einschließlich mit anderen Energieressourcen als dem Erdgas, aber mit mehr flüssigem Geld, die Bürger und die Institutionen zu überzeugen, sich wieder ans Fernheiznetz anzuschließen und dieses rentabel werden zu lassen.“
Stepanescu hat die Aufgabe der Ausarbeitung der Machbarkeitsstudie für die Fernheizung der Rathausabteilung für Katastrophenschutz überantwortet, „denn die müssen sowohl alle technischen Daten erfassen, als auch die wirtschaftlichen, um auszurechnen, welches die Parameter sind, durch die mit minimalstem finanziellem Aufwand diese öffentliche Dienstleistung betriebsfähig erhalten werden kann. Für die Schulen und Krankenhäuser ist das von sehr großer Wichtigkeit. Aber auch den betroffenen Bürgern müssen wir eindeutige und einleuchtende Erklärungen liefern können.“
Einen ersten Zwischenstand der Bestandsaufnahme in der Fernheizungsfrage, aufgenommen durch den Katastrophenschutz, lieferte der Bürgermeister auf seiner jüngsten Pressekonferenz: „1088 Abonnenten sind ans Reschitzaer Fernheiznetz angeschlossen, 257 auf der Vertikalen (also in Stiegenhäusern mit mehreren Abnehmern), 831 auf der Horizontalen (also als Einzelkunde in ihrem Wohnblock). Daraus entsteht folgende Situation für die Steuerzahler der Stadt Reschitza: Rund 32.000 Familien unterhalten mittels ihrer Steuerverpflichtungen die 1088 Familien, die im Januar 2014 mehr oder weniger gewissenhaft ihre Heizungskosten bezahlt haben, denn von den Steuern kommt die Subventionierung, die wir als Stadt bezahlen.
Zugegeben: Die Verluste sind ein klein wenig niedriger, gemessen an den Vorjahren. Aber was wollen wir in Zukunft tun? Weiter subventionieren? Welche Vision verfolgen wir?
Wir haben im Bereich Energieerzeugung Modernisierungen vorgenommen, teilweise auch am Distributionssystem. Aber das reicht alles noch nicht. Wir brauchen viel Geld für die Fernheizung – und das muss von igendwo herkommen. Wir sind zu einer Bezuschussung von 40 Prozent der Gesamtkosten verpflichtet. Der kommen wir nach. Der Rest müsste von der Regierung kommen. Oder von der EU. Aus dem Nichts können wir kein effizientes und leistungsfähiges System schaffen, auch wenn wir den Anfang dazu gemacht haben. Ich kann von den Bürgern nicht noch mehr verlangen, denn sie tun für eine sozial schwache Minderheit ihrer Mitbürger – aber auch für bedeutende Sozialeinrichtungen der Stadt, die alle irgendwie nutzen oder einmal genutzt haben – schon allerhand.“