33 Jahre seit der antikommunistischen Revolution

Filmvorführungen und Debatten mit Jugendlichen in Temeswar

Temeswar – 33 Jahren seit den Ereignissen in Temeswar/Timișoara, die zum Sturz des kommunistischen Regimes geführt haben, wird in der Begastadt eine Veranstaltungsreihe für Jugendliche gewidmet. Der Fachbereich Geographie an der West-Universität Temeswar bietet in Zusammenarbeit mit dem Temescher Schulinspektorat, dem Kulturhaus von Temeswar und Vertretern der revolutionären Vereine in Temeswar eine einzigartige Begegnung mit der jüngsten Geschichte der Stadt.

Schüler jeweiliger Temeswarer Lyzeen können sich mit dem Thema der Revolution befassen, Filmvorführungen dazu verfolgen und ins Gespräch mit Teilnehmern der Revolution kommen. Zwischen dem 15. und 20. Dezember finden diese Treffen im „J.L. Calderon“-Lyzeum, im „C.D. Loga“-Lyzeum, in der römisch-katholischen „Gerhardinum“-Schule und in der Waldorf-Schule statt.

Zwei kurze Dokumentarfilme über die Revolution vom Dezember 1989 werden dabei gezeigt. Diese wurden ausschließlich von jungen Menschen unter 20 Jahren recherchiert und gedreht – einige von ihnen sind Schüler dieser Temeswarer Bildungseinrichtungen. „89“ ist ein Dokumentarfilm über die Tage der Revolution in Temeswar, der mit und für junge Menschen konzipiert und gedreht wurde. Inspiriert von den Archiven des Projekts „reMIND MAPPING“ (gistm.ro/revolutie), zeigt der Film eine Auswahl von Interviews von heutigen Schülern mit den Menschen, die im Dezember 1989 die Freiheit riefen, als Zeugnis von Heldentum, Würde und geistiger Stärke zwischen den Generationen. Der Dokumentarfilm ist 20 Minuten lang.

„LI8E9“ (ausgesprochen „LIBER“) ist ein Kurzfilm über eine verstörende wahre Geschichte, über Momente am Rande des Abgrunds. Es geht um die Erzählung von Nicoleta Giurcanu, die im Alter von nur 14 Jahren zusammen mit ihrem Vater und Bruder am 21. Dezember 1989 auf die Straßen, in Bukarest, gegangen ist. Sie wurden festgenommen und gefoltert. Der Film ist ein Dokumentarfilm mit animierten Sequenzen, wie eine kleine Zeitreise in eine Welt, in der Mut, Unschuld, das Erhabene und das menschliche Grauen unmissverständlich aufeinandertreffen. Die 25-minütige Doku wurde von Ioana Satmari und Fabian Leiba erstellt.

Im Anschluss an diese Filmvorführungen finden Diskussionen zwischen den eingeladenen ehemaligen Revolutionären und den im Saal anwesenden Jugendlichen statt.

Eine Sondervorführung dieser beiden Filme fand für die breite Öffentlichkeit am vergangenen Abend im Victoria-Kino statt. Das Publikum hatte dabei die Möglichkeit, mit den jungen Filmemachern und ihren Gästen in einer von Marcel Tolcea, Universitätsprofessor und Schriftsteller, moderierten Debatte zu diskutieren. Sondergäste waren auch einige Teilnehmer an der Revolution von 1989 in Temeswar und Bukarest - Nicoleta Giurcanu, die Protagonistin aus dem Dokumentarfilm „LIBER“, war auch dabei.