Abfallverarbeitung Lupak als ewiges Problem

Bürgermeister Popa: „Dort arbeiten ein paar Kretins “

Reschitza – Obwohl nur von etwa 40 Prozent seiner rund 80.000 Einwohner ständig bewohnt, „produziert“ Reschitza monatlich mit Regelmäßigkeit zwischen 1700 und 1800 Tonnen Haushaltsmüll. Und diese Riesenmenge muss, statt zur Abfall-Sammel- und –Verwertungsanlage Lupak (keine 10 km von Reschitza entfernt) ins 300 km entfernte Großwardein transportiert werden, was zwischen 60.000 und 80.000 Euro monatlich oder rund eine Million Euro pro Jahr kostet. Gelder der Reschitzaer, die besser für andere Bedürfnisse der Stadt auszugeben wären.

Bürgermeister Ioan Popa weiß das wohl besser als jeder andere Betroffene, und auch deshalb kann ihm schon mal die Galle überlaufen. Die ursprünglich mit EU-, dann mit Regierungsgeldern und Geldern des Kreisrats Karasch-Severin gebaute Mülldeponie und -verarbeitungsanlage von Lupak sollte vor sechseinhalb Jahren den Betrieb aufnehmen. Sie ist auch abgenommen worden, doch nach ein paar Monaten Probelauf platzte das Auffangbassin für das Levigat (das sind die „Säfte“, die sich am Boden einer Mülldeponie sammeln und die eingefangen und separat entsorgt werden müssen) und alles musste gestoppt werden.

Bürgermeister Popa begab sich dieser Tage mit dem PNL-Kandidaten für den Vorsitz des Kreisrats Karasch-Severin, Romeo Dunca, zur ewigen Baustelle der Zentralen Müllsammel- und –Verarbeitungsstelle in Lupak. Gefragt, was er dort bei seinem unangemeldeten Besuch vorgefunden hat, antwortete Popa auf seine unnachahmliche Art: „Auf dem Gelände der Deponie trieben sich ein paar arme Kerle herum, die versucht haben, ein neues Auffangbecken fürs Levigat zu bauen. Eigentlich weiß niemand, was dort so vor sich geht. Die bauen ein anderes Auffangbecken, das mit dem ersten, geplatzten, identisch ist. Ich glaube, die Verantwortlichen sind Kretins – und ich stehe zu dieser Aussage!“

Das Auffangbecken war 2018 geplatzt, erklärte Popa den Journalisten, kaum einige Monate nach Beginn des Probelaufs der Anlage, und seither murkse man an einer Lösung des Problems herum. Allerdings: alle vorgeschlagenen Lösungen ignorieren die Beschaffenheit des Bodens: dort, wo das Auffangbecken gebaut wurde – und wo auch das neue hingestellt wird – ist das Grundwasser überreichlich vorhanden und übt großen Druck aus, wenn ihm etwas in den Weg gebaut wird. So groß ist dieser Druck, dass es 2018 ein 600-700 Tonnen schweres Becken sprengte, es entzweibrach.