Karansebesch - Weitflächige Kahlschläge dokumentierten die Karansebescher Mitglieder des Clubul Montan/Montanclubs am vergangenen Wochenende im Raum des Jigoriei-Sattels im Tourismusgebiet des Ţarcu-Massivs. Die Mitglieder des Montanclubs sprechen auf den Sozialisierungsplattformen des Internets von einem „ökologischen Desaster“, das die Holzmafia da gerade anrichtet und wandten sich mit Fotodokumentationen an alle staatlichen Umweltschutzorganisationen des Banater Berglands, um sie zum Eingreifen zu bewegen. Durch die Kahlschläge sind weite Strecken der mit rotem Band markierten Wanderpfade an den Hängen des }arcu-Massivs vernichtet worden – trotz der Tatsache, dass es gesetzlich streng verboten ist, Markierungen von Wandertrassen im Hochgebirge zu zerstören. In einem Kommuniqué des Karansebescher Montanclubs – dessen Gründer und Hintermann der Extrembergsteiger und Vizebürgermeister von Karansebesch, Constantin Galescu, ist – heißt es: „Leider mussten wir feststellen, dass der Raum zwischen der Gemeinde Borlova und dem Jigoriei-Sattel einer beispiellosen Aggression gegen den Banater Forst unterworfen wird. Hier sind binnen Tagen Forstwege entstanden, die mittels Bulldozern in den sensiblen Waldboden gefräst wurden und die nahezu alle Wanderpfade des Raums zerstört haben. Wir haben es mit einem ökologischen Desaster zu tun, aber auch mit einem brutalen Schlag gegen den sanften Tourismus, der in diesem Raum des Banats gefördert werden sollte. Niemand sollte die Tatsache ignorieren dürfen, dass der Jigoriei-Sattel das Haupteingangstor zu den Wander- und Skigebieten auf dem Cuntu und dem Ţarcu ist. Der Sattel ist binnen Tagen zu einem Schauplatz voller Baumleichen geworden, ein Buchenfriedhof.“
Die allergrößte Gefahr sehen die Karansebescher Bergfreunde und Umweltschützer darin, dass anscheinend jetzt das Banater Bergland zum Ziel der raubbauwütigen rumänischen Holzmafia geworden ist: „Es wäre jammerschade, wenn den Verwaltungskreis Karasch-Severin ab nun dasselbe Schicksal ereilen würde wie andere Gegenden Rumäniens, die schon ohne jeden Waldbestand dastehen!“
Dem hinzuzufügen wäre, dass seit vier Jahren der Verwaltungskreis Karasch-Severin als das waldreichste Gebiet Rumäniens gilt, seit die „Obcinele Bucovinei“ in der Nordmoldau/der Verwaltungskreis Suceava und die ostsiebenbürgischen Szeklerkreise von der Holzmafia – nachweislich eine der größten Finanzierungsressourcen der Parteien in Rumänien (deshalb auch nach jeder Wahl die Schlacht um die Entscheidungsämter in den regionalen Forstverwaltungen und die anschließend immer primitiveren Methoden, durch welche das Forstpersonal auf den unteren Verantwortungsebenen gezwungen wird, monatlich Fixsummen an Schwarzgeldern an die Forstdirektionen abzuliefern) – entwaldet wurden. Seit diesen letzten vier Jahren konzentrieren sich die Holzschlagunternehmen – sogar aus der Bukowina und aus der Harghita und aus Covasna – zunehmend aufs Banater Bergland und es ist ihnen sogar gelungen, mittels getrickster Forsteinrichtungen Teile von Naturreservaten anzugreifen, etwa die Randgebiete des Buchenurwalds auf dem Semenikmassiv – Nera-Quellen, des einzigen kompakten Buchenurwalds, der sich in Europa erhalten hat.