Anina gibt sich nicht auf…

… und ist auf der Suche nach einem neuen Profil, unterwegs Richtung Post-Bergbau-Ära

Anina – Seit der Kohlenbergbau im Aninaer Steinkohlenbecken aufgegeben werden musste – wegen fehlender Rentabilität, hoher Subventionskosten, wegen der unvergleichlich billigeren Konkurrenz, aber auch wegen dem hohen Methangehalt der Kohlenflöze und der damit verbundenen Gefahr von schlagenden Wettern – ist die ehemalige Bergmannssiedlung, die einmal auch eine bemerkenswerte Schwerindustrie entwickelt hatte, in eine Art Schatten der Interessenlosigkeit – von Bürgern, Behörden, näheren und ferneren Nachbarn – geraten. Dem widerspricht der amtierende Vizebürgermeister Daniel Danu, der unterstreicht, er habe immer gelitten, wenn er solcherlei Feststellungen zu hören bekam.

In der Stadt würden verschiedene – nicht wenige – Projekte der Stadtverwaltung umgesetzt, die der Verbesserung der Infrastruktur der Talstadt dienen, aber auch der Vorbereitung des Auswegs aus der Baisse, in welcher die in Bukarest (vom damaligen Präsidenten Traian Băsescu persönlich) entschiedene alternativlose Aufgabe des Bergbaus die Stadt zappeln lassen hat.

Das ambitionierteste Projekt ist immer noch die Umwandlung der Hauptgrube und all ihrer intakten, teils historischen Einrichtungen am Ende der Matthias Hammer Straße in Anina ins größte (teilweise begehbare) Bergbaumuseum Rumäniens. Laut Danu ist der Fertigstellungstermin (31. Dezember 2023) überzogen und die ursprüngliche Finanzierung mit EU-Mitteln über die Entwicklungsagentur V Vest in dem Stadium gekappt worden, in dem sich der Umwandlungsprozess befand – bei 80 Prozent der Fertigstellung – aber man habe inzwischen eine weitere Finanzierung für die Finalisierung des Projekts an Land gezogen. 800.000 Euro gäbe es über das Regionale Operativprogramm POR und der Fertigstellungstermin liege jetzt bei Ende 2025.

Auch die Bergstraßen der Stadt – diesmal Cloșca, Colonia 2 und die Straße, die in die Gârli{te-Klamm führt – sollen weiterhin asphaltiert werden. Zudem habe man endlich eine Firma für die Müllabfuhr gefunden und baue für diese (und die Bevölkerung) zehn „Öko-Inseln“, wo man nun die Mülltrennung praktisch durchführen könne. Danu: „Anina hatte sehr lange ernsthafte Probleme mit dem Einsammeln, Trennen, und Abstransportieren des Mülls, aber seit einem Jahr klappt es, dank dieser Firma, zusehends.“

Etwas schleppend gehe es voran mit der Neuausstattung der Schulen. Bisher wurden die Schulwerkstätten um 350.000 Euro neu ausgestattet. Jetzt ersetze und vervollständige man die Ausstattung mit Schulmöbeln und mit elektronischen Übungsgerätschaften. „Unser Projektvorschlag wer der einzige, der es zur Höchstpunktzahl gebracht hat“, sagt Danu. Nicht zuletzt baue auch die Bergstadt Anina Fahrradwege. Diese sollen insbesondere zu den Belvedere-Aussichtspunkten führen, weil die Stadt eigentlich, trotz Bergbauspuren, in einer schönen Gegend liegt. Das Geld für Fahrradtrassen hole man sich über das „Anghel Saligny“-Programm. Alles in allem sieht man in der Aninaer Stadtverwaltung eine der Zukunftsaussichten in der Erhöhung der Attraktivität der Stadt zwecks Einstieg in den Tourismus.