Arbeitstreffen in der Präfektur

Rettungsmaßnahmen für insolventes Maschinenbauwerk besprochen

Reschitza - Zum Arbeitstreffen lud Präfekt Silviu Hurduzeu die operative Leitung des Maschinenbauwerks UCMR ein, den Kreisratsvorsitzenden Sorin Frunzăverde (auch in seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender der Regierungspartei PNL), den PSD-Abgeordneten Ioan Benga, Bürgermeister Mihai Stepanescu, den Chef der Öffentlichen Finanzen, Ioan Dragomir und den Kreisvorsitzenden des Gewerkschaftsbunds CNSLR Frăţia, den von UCMR kommenden Jivomir Tovladiaţ.

Präfekt Hurduzeu leitete die Aussprache in Richtung des Findens einer gemeinsamen Vorgangsstrategie in der Lösung der Wirtschaftsprobleme des Maschinenbauwerks, zumal hier rund 3000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Da die Medien keinen Zugang als Gesprächsbeobachter hatten – was im Banater Bergland immer häufiger geschieht, seit Frunzăverde mit der Ankündigung der baldigen Zahlungsunfähigkeit des rumänischen Staates vor zwei Wochen ein kleines nationales politisches Erbeben ausgelöst hatte –, stammen die einzigen Informationen über die Gesprächsrunde in der Präfektur aus dem Pressekommuniqué, das anschließend veröffentlicht wurde.

Darin heißt es: „Aufgrund der Analyse der Lage kamen wir übereins, dass die Hauptschwierigkeit, mit der die Produktionsfirma in diesem Augenblick konfrontiert wird, das Fehlen von Aufträgen ist. Gleichzeitig ist die quasi-totale Abhängigkeit des Unternehmens von Hidroelectrica SA problematisch. Schlussfolgernd wurde die Notwendigkeit festgestellt, dass sowohl die öffentlichen Autoritäten, als auch die Vertreter des Unternehmens aktiv werden müssen in ihren Kontakten mit den zentralen Autoritäten, vor allem, um die Frage der Schulden und dringender Umschuldungen des Werks zu klären.“

UCMR hat nicht nur große Zahlungsausstände gegenüber diversen Kapiteln des Staatshaushalts, sondern auch – seit Jahren unaufhörlich weiter verzinste – „Altschulden“ aus der Zeit vor der Privatisierung durch die in der Schweiz registrierte INET AG. Das ist eigentlich auch der einzige konkrete Bereich, wo der Staat dem Reschitzaer Maschinenbauwerk UCMR Entgegenkommen zeigen könnte. Und – aber das ist im Haushaltsjahr 2013 eine absolute Wunschvorstellung – indem die Subventionierung des Bauprogramms für Wasserkraftwerke, das in der Regierungszeit Adrian Năstases 2000-2004 schüchtern wieder aufgenommen, danach aber aus Geldmangel wieder eingestellt worden war, neu angekurbelt wird. Der von den Regierungen Emil Boc, Mihai Răzvan Ungureanu und Victor Ponta gewählte Weg der divers gewichteten Sparkurse widerspricht einer solchen Lösung, die allerdings von bedeutenden Wirtschaftswissenschaftlern empfohlen wird: In Krisenzeiten muss der Staat investieren.

Im Kommuniqué der Präfektur wird kein Wort gesagt über die faktische „Ausschlachtung“ des ehemaligen Großwerks (vor der Wende waren hier zeitweilig bis zu 20.000 Arbeitnehmer im Dreischichtbetrieb tätig) unter dem von der INET AG bestellten „Präsident-Generaldirektor“ Adrian Chebuţiu – heute einer der Hauptaktionäre der profitabelsten unter den verbliebenen „Profitzentren“, in welche er das Werk aufspaltete (ohne auch eine, logisch erforderliche, Schuldenaufteilung vorzunehmen, sondern die Schulden wurden beim „Restwerk“, dem faktisch staatsabhängigen Sektor für hydroenergetische Anlagen, belassen). Die unter Chebuţiu vorgenommene „Ent-Schuldung“ der Teilbetriebe und die „Schulden-Verladung“ auf das faktisch auftragslose Restwerk für Wasserkraftwerksbau führte zum gegenwärtigen Notstand und der Insolvenz des Firmengebildes, was sich heute UCMR nennt.

Kommende Woche soll Wirtschaftsminister Varujan Vosganian nach Reschitza kommen. Von diesem Besuch eines der mächtigsten Minister der Ponta-Regierung, verspricht man sich nicht nur in der Reschitzaer Präfektur, sondern auch bei UCMR und bei Ductil Steel in Ferdinandsberg allerhand. Leider wird er nicht auch vom Finanzminister Daniel Chiţoiu begleitet, der einen der Hauptschlüssel zur Werk-Entschuldung bzw. zum Schuldenaufschub von UCMR in der Hand hält.