Reschitza – Nach wie vor gibt es im Banater Bergland viel Aufregung – vor allem im virtuellen Raum – wegen der Entscheidung des Kreisrats Karasch-Severin und des Stadtrats Reschitza, zugunsten des Baus eines neuen Kreiskrankenhauses (und der Sanierung des Lungensanatoriums Marila bei Orawitza) die Grundüberholung der mindestens 50 Jahre alten in Betrieb befindlichen drei Krankenhausbauten von Reschitza aufzugeben. Vor allem wird dem Kreisratspräses Dunca die Vorschnelligkeit der Entscheidung und die nicht überzeugende Argumentation derselben vorgeworfen. Trotzdem befindet Dunca in seiner jüngsten Stellungnahme, ein neues Kreiskrankenhaus sei jederzeit der Renovierung eines 50-jährigen Gebäudes vorzuziehen:
„Wenn ich mich daranmache, ein Krankenhausgebäude wärmezudämmen und energetisch effizient umzubauen, bin ich auch verpflichtet, alle seine Salons zu modernisieren, also mit eigenen Toiletten zu versehen usw. Natürlich muss ich dann auch alles neu streichen und wahrscheinlich auch alle Fußböden neu legen. Laut Leitfaden für die Finanzierung solcher Arbeiten kann all das bezahlt werden – nicht aber die medizintechnische Neuausstattung und die Modernisierung des Krankenhauses vom Standpunkt seiner Ur-Mission, der medizinischen Betreuung. In meinen Augen ist der Verzicht auf die Gelder für die genannten Arbeiten notwendig. Hätte ich die damaligen Papiere unterzeichnet, stünden wir Ende November 2022 mit einer Schuld gegenüber den Kreditgebern von 35 Millionen Lei da (Kredit der CEC-Bank), die wir nicht zurückzahlen können. Dabei hätte das Geld für eine wahre Erneuerung nicht einmal gereicht. Zudem: mit der Erfahrung bisheriger finanzieller Unterstützungen seitens der Regierung und der Begleichung von Altschulden durch dieselbe Regierung stünden wir doppelt belämmert da: Regierungsgelder kommen immer zu spät. Zudem: noch nie habe ich von der Regierung ausreichend Geld gesehen.“
Andererseits war vom Reschitzaer Rathaus durch Bürgermeister Ioan Popa zu hören, dass der Masterplan für das neue Kreisspital fertig ist, dass die Stadt dem Kreisrat am vorgesehenen Ort – rechter Hand der Straßen-, Eisenbahn- und Bersaubrücke beim Rangierbahnhof, zwischen Neu- und Altstadt – ein 12,5 Hektar großes Grundstück für den Krankenhaus-Neubau zur Verfügung gestellt hat, dass auch das Aufgabenheft für die Projektausschreibung bereitliegt. Grundsätzlich sind alle Voraussetzungen geschaffen, damit die Gelder aus dem umstrittenen „Anghel Saligny“-Finanzierungstopf gegeben werden.
Allerdings muss zuvor die politische Krise der Regierungsbildung gelöst werden.