Reschitza – Obwohl der Freitagnachmittag und -abend zu den schlechtesten Zeiten gehören, um im Banat Ausstellungen zu eröffnen, war vergangene Woche im Museum des Banater Montangebiets ein ungewöhnlich zahlreiches Publikum zur Werksschau von Petru Galiş erschienen, der zu den markanten Banater Künstlern gerechnet wird. Galiş hat seine Karriere in Reschitza als Kunsterzieher und Leiter einer Malschule begonnen. Vor 25 Jahren zog er nach Temeswar/Timişoara und setzte dort seine Karriere fort. Es ist seine erste Werksschau in Reschitza, seit er die Stadt verließ. Deshalb sagte die Kunst- und Literaturkritikerin Dr. Ada Mirela Chisăliţă-Cruceanu bei der Eröffnung auch, es handle sich um „Die Ausstellung eines verlorenen Sohns“.
Galiş hatte nach eigenen Aussagen „mehr als 80 Gemälde“ nach Reschitza gebracht, überließ es aber seinem Freund und Kollegen Viorel Toma die Auswahl der 60 ausgestellten Arbeiten vorzunehmen und auch die Art und Weise der Präsentation im Parterre des Museumsgebäudes. Die Ausstellung eröffnet übrigens eine Reihe des Lyons-Clubs Montan-Reschitza, „Meister der Banater Gegenwartskunst“, die sich vornimmt, alle zwei Monate einen renommierten Banater Künstler vorzustellen, mittels einer möglichst repräsentativen Werkausstellung. Kustos des lobenswerten Unterfangens ist dabei Daniel Hotnogu, Ex-Vizebürgermeister von Reschitza und Immobilienunternehmer.
Galiş selber, der alle paar Jahre seine Themen und auch seinen Malstil zu ändern pflegt, war bei der Vernissage ungewöhnlich gesprächig und gab weitläufige Erklärungen zu den fünf Zyklen, die in Reschitza erstmals ausgestellt werden, aber auch dazu, was er unter „authentischer Malerei“ versteht: „Ein Becher, den ich male, ist nicht irgendein Becher, aus dem man einen guten Wein trinken kann. Es muss eindeutig und zweifelsfrei jener Becher sein, aus dem ich meinen besten Wein trinke.“ Genau das lobte sein Kollege Viorel Toma, der den Mut pries, mit dem Galiş in einem Umfeld, das seit Jahrzehnten dem Nonfigurativen frönt („das auf die Kunst einen ähnlichen Einfluss ausgeübt hat wie der erste Bildersturm in den Jahren 700-800 nach Christus“), das klar Figurative vorzieht („mit leicht expressionistischem Touch“). In etwa zwei Monaten wird übrigens die nächste Ausstellung dieses Zyklus´ an derselben Stelle eröffnet, die diesmal Viorel Toma gewidmet sein wird, verkündete Kustos Daniel Hotnogu.