Temeswar (ADZ) – Das Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus in Temeswar/ Timișoara beherbergt beginnend mit dem morgigen Samstag eine besondere Ausstellung: „110 Jahre Luftfahrtgeschichte im Banat“. Die Ausstellung, die von Johann Janzer, dem Vorsitzenden der HOG Sanktandres/Sânandrei, mit Unterstützung einiger Kooperationspartner auf die Beine gestellt wurde, trägt das Motto „Wenn Geschichte die Gemeinschaft bindet“ und bringt dem Betrachter eine weniger bekannte Facette der Banater Luftfahrtgeschichte näher: die Zeit während des Ersten Weltkriegs, als Zeppeline auf Banater Boden stationiert waren.
Der besondere Fokus der Ausstellung liegt auf den Erlebnissen des Feinmechanikers Paul Biber, der während des „Großen Krieges“ als Luftschiffer im Königlich Sächsischen Luftschifftrupp Nr. 14 diente. Sein Sohn, Dr. Jörg Biber, hat die Erinnerungen und Dokumente seines Vaters in bemerkenswerter Weise aufgearbeitet und damit das Fundament für diese Ausstellung gelegt. Seine Forschungen liefern einen einzigartigen Einblick in die technische wie menschliche Seite der damaligen Luftfahrt. Zu diesem Thema erschien vor wenigen Jahren der vom Historiker Prof. Dr. Rudolf Gräf herausgebrachte Band „Aventurile mecanicului de precizie Paul Biber ca pilot de zepeline pe aerodromul Sânandrei de lâng˛ Timișoara – nume de cod „Adebar“ (1915 și 1916)“.
Die Ausstellung im AMG-Haus ist eine Hommage an die Luftfahrtpioniere der Region und zugleich ein lebendiges Zeugnis dafür, wie Geschichte Identität stiften und Gemeinschaft über Generationen hinweg verbinden kann. Sie wird um 16 Uhr durch den HOG-Vorsitzenden Johann Janzer eröffnet und ist Teil des Programms der Heimattage der Banater Deutschen, die an diesem Wochenende in der Stadt an der Bega über die Bühne gehen. Zu Wort kommt auch ADZ-Redakteurin Raluca Nelepcu, die über das jüngste Buch Jörg Bibers, „Luftschiffe über dem Balkan 1915 bis 1918“, sprechen wird.