Temeswar – „Der Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni in der Inszenierung von Niky Wolcz feiert diese Woche Premiere am Deutschen Staatstheater Temeswar. Beide Vorstellungen am Samstag und Sonntag sind ausverkauft. Die neueste Produktion des DSTT ist eine Commedia dell’arte des großartigen Carlo Goldoni. Zwei weitere Aufführungen (für die es noch reichlich freie Plätze gibt) folgen am 19. und 20. April 2024 jeweils um 19.30 Uhr.
Zur Handlung: Die schöne Beatrice aus Turin begibt sich auf die Suche nach ihrem Geliebten Florindo, der unter Mordverdacht steht und untergetaucht ist. Weil wir uns im 18. Jahrhundert befinden, reist sie unerkannt in Männerkleidung und in Begleitung des Dieners Truffaldino. Ohne voneinander Kenntnis zu haben, kommen die beiden Liebenden in Venedig im gleichen Gasthof zusammen. Und so, als sei es mit den bereits bestehenden Verwicklungen nicht genug, führt Truffaldino ungewollt neue herbei, weil er sich zugleich als Diener Florindos verdingt. Schließlich aber siegen in der erfolgreichsten Komödie Carlo Goldonis die Liebe und die Lebensfreude.
Gemäß Pressemitteilung des Deutschen Staatstheaters entsprechen die Figuren des Stücks „Der Diener zweier Herren“ den Vorgaben der Commedia dell’arte: Es gibt die beiden Alten Pantalone und Dottore, dann den Arlecchino – hier Truffaldino –, und gleich zwei verliebte Paare. Anders als in der klassischen Stegreifkomödie verkörpern die Personen jedoch nicht nur Ideen oder Typen, sie sind weitgehend individualisiert. Goldoni, dem Moličres Sitten- und Charakterkomödien als literarische Vorbilder dienten, und dessen Sympathie Smeraldina und Truffaldino gilt, porträtiert hier den Aufstieg des Bürgertums.
Der Regisseur Niky Wolcz sagt über das Stück, das authentisch mit Masken aufgeführt wird: „Die Masken und die Standbilder, die Goldoni zunächst abgeschafft hatte, kehren in ‚Der Diener zweier Herren’ zurück. Es heißt oft, dass die Maske in der Commedia dell’arte etwas verdeckt. Sie gilt als unpsychologisch, doch sie ist sehr psychologisch, sie konzentriert in einer grotesken Form die Hauptmerkmale der Figuren. Es geht um Enthüllung, nicht um Verhüllung. Die Maske denunziert die Figur, sie setzt hier zugleich alte Traditionen des Theaters fort, sie übernimmt Archetypen.“ Gespannt kann man auch auf das Bühnenbild Helmut Stürmers sein und die Kostüme von Ioana Smara Popescu.
In diese Masken schlüpft sich diesmal ein Großteil des Ensembles, so Rare{ Hontzu (Pantalone), Isa Berger (Clarice), Boris Gaza (Dottore Lombardi), Richard Hladik (Silvio), Alma Diaconu (Beatrice), Robert Bogdanov-Schein (Florindo), Franz Kattesch (Brighella), Silvia Török (Smeraldina), Harald Weisz (Truffaldino), Daniel Ghidel (Capitano), Aida Olaru, Radu Brănici, Simona Vintilă, Tatiana Sessler-Toamni, Yannick Becker, Thomas Kattesch (als Gast), Mina Șelariu (als Gast), Ștefan Bogdan (als Gast), Eva Bancea (als Gast), David Săracu (als Gast), Corina Fratuțescu, Adelina Cătană, Matei Bumbescu, Adrian Georgescu, Dumitru Părpăluță, Alexandru Pacev.