Barockgarten im Hof

Brukenthal-Museum stellt Dokumentation der Neugestaltung von Gartenanlagen vor

Grüne Oase im zweiten Innenhof des Brukenthal-Museum.
Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Eine kleine Sonderausstellung im Brukenthal-Museum erinnert seit Donnerstag an die Umgestaltungen der Gartenanlagen im Umfeld der Museumshäuser. „Faszination der Gärten: Vom barocken Hermannstadt zum Brukenthal-Palais von heute“ haben die Macher die Schau übertitelt, die einen Einblick gibt in die Verschönerungsarbeiten der vergangenen Jahre.

Die Gärtner des Museums hielten sich dabei nicht immer an originale Vorbilder, wie der Besucher auf den Ausstellungstafeln nachlesen kann. Der zweite Innenhof des Brukenthalpalais diente im 18. Jahrhundert der Erschließung der rückwärtigen Gebäude des Ensembles, erst später wurden hier Grünflächen angelegt. Diese zeigten sich zu Beginn der Neugestaltung 2006 in vernachlässigtem Zustand, wie die Fotos in der Ausstellung illustrieren. Heute präsentiert sich der Hof völlig verwandelt im Stil eines Barockgartens. Es wurden mitunter exotische Pflanzen angeschafft – darunter Kaffeepflanzen, Zitronenbäume und Königslilien, der Rasen neu gepflanzt, Wege gestaltet und Bänke aufgestellt. Die früheren Blumenkübel aus Plastik ersetzten die Gärtner durch Keramikgefäße.

Im Hof finden sich weitere Reminiszenzen an die Zeit des Barock. In der Mitte des Hofes wurde eine Sandsteinurne aufgestellt, die in Wien hergestellt wurde und in der Brukenthal´schen Sommerresidenz in Freck/Avrig aufgestellt werden sollte, informierte Alexandru Sonoc, Leiter der Kunstgalerien. Das Transportschiff sank bei Karlsburg/Alba Iulia, die mittlerweile teilweise verwitterte Urne wurde als eines der wenigen Objekte geborgen. An anderen Stellen des Hofes erinnern Säulenreste an vergangene Zeiten.

Auch in anderen Museen gestaltete die Museumsleitung die Gartenanlagen neu. Direktor Dr. Sabin Luca wies am Mittwoch auf die Gärten des Naturkundemuseums und den englischen Garten des Jagdmuseums hin. Man möchte mit dieser Initiative auf die Leidenschaft Samuel von Brukenthals für Gartenkunst und Landwirtschaft hinweisen, die er vor allem in seinen Landgütern in Freck und auf dem Gestüt in Sâmbata de Jos pflegte. Somit führt das Museum laut Luca das vor 200 Jahren begonnene Werk des Gouverneurs auch in der heutigen Zeit werde.