Bereitschaftszentren mit Familienärzten

Reschitza - Drei neue Bereitschaftsdienste der Familienärzte möchte die Gesundheitsdirektion (DSP) des Verwaltungskreises Karasch-Severin 2013 schaffen, erklärte deren Direktor Dr. Dragoş Luca. Ein Standort soll Herkulesbad sein – und den dortigen Bereitschaftsdienst hält er für am wahrscheinlichsten realisierbar –, zwei sollten in Reschitza sein, aber die Verhandlungen mit den Familienärzten im Kreisvorort verliefen laut Luca „noch ziemlich mühevoll“.

Solche Bereitschaftsdienste seien einerseits eine günstige Einrichtung, schon weil die Kosten der Einrichtung geteilt werden zwischen der Gesundheitsbehörde DSP des Verwaltungskreises (die für die fachlichen Ausstattungen aufzukommen hat) und dem Gesundheitsministerium (das für die Gelder aufkommt, mittels derer es, über die Gesundheitsversicherung, für das Betreiben der Bereitschaftsdienste sorgt), andrerseits, weil damit die Notfallaufnahme der beiden Krankenhäuser in Reschitza und Karansebesch entlastet wird. Diese sind personell unterbesetzt und so herrscht ein hoher Druck auf die Notfallaufnahmen. Der würde geringer durch die Bereitschaftsdienststellen der Familienärzte, meint Dr. Luca und gibt den konkreten Fall Anina an: Seit dort im Mai 2012 ein solcher Bereitschaftsdienst durch die Familienärzte eröffnet werden konnte, muss die Ambulanz viel seltener ausrücken, um Patienten nach Reschitza zu bringen, weil der Bereitschaftsdienst entweder selber die Notfälle löst oder zumindest eine kompetente Vorselektion der Notfälle durchführt.

Dr. Luca: „Leider haben wir mit der Eröffnung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Anina unsere Mittel für 2012 erschöpft und müssen auf das neue Haushaltsjahr warten. Aber grundsätzlich bewährt sich die Einrichtung, auch wenn immer wieder Finanzierungslücken aus Bukarest überbrückt werden  müssen. Alles in allem helfen sich mit dieser Einrichtung auch die Familienärzte selber, während sie gleichzeitig  die Notfallaufnahmen der Krankenhäuser entlasten. Für den Raum südöstlich von Reschitza – das Almasch-Becken und Anina – halte ich das Problem für erfolgreich gelöst. Herkulesbad wird als erste Ortschaft des ost-südöstlichen Raums folgen (denn dort hat die Stadt uns bereits Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und auch die Familienärzte sind dem Problem gegenüber sehr offen). In Reschitza würden, meiner Meinung nach, zwei solche Bereitschaftsdienste der Familienärzte nötig sein. Aber ich bin schon froh, wenn ich wenigstens vier bis fünf der Familienärzte überzeugen kann, einen einzigen Bereitschaftsdienst gemeinsam zu betreiben. Der Druck auf die Notfallaufnahme des Kreiskrankenhauses würde spürbar sinken. Ideal wären, unseren Schätzungen nach, zwei solcher Bereitschaftsdienste in Reschitza. Nur: Wir können keinen Familienarzt zwingen, Bereitschaftsdienste zu leisten!“

Trotz alldem: Die Bereitschaftsdienste sind Notlösungen. Denn angesichts der durchschnittlich 300 Notfälle pro Tag, die im Reschitzaer Kreiskrankenhaus binnen 24 Stunden in der Notaufnahme zu bewältigen sind, steht fest: Es gibt viel zu wenig Notfallärzte. Dr. Luca: „Und andrerseits: wenn die Familienärzte nicht bereit sind, in den Bereitschaftsdiensten zu arbeiten, dann macht es keinen Sinn, uns ans Ministerium wegen deren Finanzierung zu wenden.“ Dr. Dragoş Luca, der öfter schon in der Öffentlichkeit Schwierigkeiten angesprochen hat, die von der Ärzteschaft ausgehen, weiter: „In Herkulesbad haben wir, die umgebenden Gemeinden eingeschlossen, fünf Ärzte gefunden, die einverstanden sind, den Bereitschaftsdienst zu übernehmen. In Reschitza, mit seiner viel größeren Zahl an Familienärzten, sind wir noch nicht auf einen grünen Zweig gekommen. Aber wir können andrerseits nichts in Richtung Bereitschaftsdienste unternehmen, wenn wir dafür nicht vorher mindestens fünf Zusagen seitens der Familienärzte haben. Ideal wären natürlich zehn Zusagen, gleich für zwei Bereitschaftszentren – was den realen Bedürfnissen von Reschitza entspricht.“