Bergbaumuseum braucht noch Geld

Bauarbeiten zu 60 Prozent abgeschlossen

Anina – Noch etwa drei Millionen Lei bräuchte die Stadt Anina, um das seit mehreren Jahren in Vorbereitung befindliche Bergbaumuseum beim Standort des ehemaligen Hauptschachts des Grubenunternehmens Anina endlich eröffnen zu können. Der Hauptberater des Rathauses, Gheorghe Românu, behauptete den Medien gegenüber, dass die Bauarbeiten am Bergbaumuseum Anina zu 60 Prozent abgeschlossen seien.

„Das heißt, dass so ziemlich alles fertig ist, was mit Betonierungen, Stütz- und Gebäudesicherungssystemen, Dachkonstruktionen usw. zu tun hat. Jetzt folgen die `Kleinigkeiten`“, so Românu. Damit meinte er die Elektroinstallationen, die Zugänge zu den unterirdischen Anlagen, die Vorbereitung der Exponate. Man möchte nämlich im entstehenden Bergbaumuseum den Besuchern ein nachvollziehbares Gefühl dafür vermitteln, was Kohlenbergbau für einen dort arbeitenden Menschen bedeutet hat, wie man sich als Kumpel fühlt, was man auf Sohle 1100 – das vor fast zehn Jahren geschlossene Bergbauunternehmen IM Anina hatte die tiefste Kohlengrube Südosteuropas betrieben – leben und erleben kann, vor allem, wenn es sich um eine Kohlengrube handelte, wo die Flöze nicht mechanisch (mit Vortriebs- und Fördermaschinen) abgebaut werden konnten, weil sie eine ungewöhnliche Positionierung haben: sie haben eine äußerst starke Neigung, was eine spezielle Abbautechnik erforderte, und sehr viel manuelle Arbeit (mit treibenden Folgen für den Preis der abgebauten Kohle).

Die Arbeitsteams des Aninaer Rathauses werden intensiv eingebunden in die Vorbereitung der Museumseröffnung. Unter anderen sind sie gegenwärtig damit beschäftigt, die Zugänge zu den Stollen von Abraum zu befreien. „Wenn wir damit fertig sind, ersuchen wir einen Fachmann, eine Expertise anzufertigen, aufgrund derer ein technisches Projekt ausgearbeitet wird, um letztendlich erst mal zu wissen, was uns die Möglichkeit kostet, den Besuchern Zugang zumindest zu einigen Stollen zu ermöglichen“, erläutert Românu. Dieser Teil des geplanten Bergbaumuseums ist nicht Teil des ursprünglich zur Finanzierung vorgelegten Projekts, ergo müssen dafür andere Finanzierungsquellen ausfindig gemacht und angezapft werden.

„Wir schätzen, dass dafür weitere 1,2 Millionen Lei nötig sein könnten“, meint Românu, „dazu weitere 1,5 Millionen Lei für besucherfreundliche und erklärende Ausstattungen. Das sind keine überwältigenden Summen, aber für ein Städtchen wie Anina viel Geld.“
Ursprünglich war für das Projekt Kohlenbergbaumuseum Anina ein Finanzierungsbedarf von 3,5 Millionen Euro vorgesehen. Kernstück des Museums sollte der Schacht Nr.1 und die (noch funktionsfähige) Dampfmaschine sein (eine Maschine vom selben Typ wie jene, die die „Titanic“ angetrieben haben), die als Hebemaschine den Förderturm bediente. Gegenwärtig denkt man in Anina etwas umfassender, als nur die Anlagen am Ende der Matthias-Hammer-Straße für Besucher zugänglich zu machen (die Straße ist benannt nach dem Entdecker des Kohlenvorkommens in Aninaer Pott Ende des 18. Jahrhunderts, die Entdeckung geschah beim Schweinehüten). Dieses Umdenken Richtung Erweiterung des Besucherangebots ist aber auch mit ein Grund für die Verzögerung der Eröffnung des Bergbaumuseums Anina.