Hermannstadt - Das Thema Bildung in deutscher (Mutter)Sprache stand im Mittelpunkt der Gespräche der Bundestagsdelegation der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten mit den Repräsentanten des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) am Donnerstagabend im Forumshaus. Angesprochen wurde das Finden einer Unterstützungsmöglichkeit für die Erzieher und Lehrer, die in Bildungseinrichtungen in deutscher Sprache unterrichten, um deren Abwandern in besser bezahlte Stellen vorzubeugen. Vorgestellt wurde die Idee eines Projekts für 2017 für eine deutsch-rumänische Veranstaltungsreihe anlässlich der zehn Jahre EU-Mitgliedschaft von Rumänien sowie der 500 Jahre seit Luthers Reformation, Vorhaben, in dessen Rahmen man Mittel auch für die Kultur- und Spracharbeit in deutscher Sprache beantragen könnte. Begrüßt haben die Bundestagsabgeordneten die Nominierung von Klaus Johannis als Kandidat für das höchste Amt im Land. Positiv beeindruckt waren sie von der deutschen Minderheit als „Impulsgeber“ für die Entwicklung im Verlauf der Jahrhunderte in Siebenbürgen und Rumäniens Minderheitenpolitik insgesamt.
Die Bundestagsdelegation wurde vom Fraktionsvorsitzenden Klaus Brähmig geleitet, angehört haben ihr ferner deren erster Vorsitzender Dr. Bernd Fabritius sowie Heiko Schmelzle und Dr. Alexander Vollmert. Das Deutsche Forum wurde vom Landesvorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr, Vizebürgermeisterin Astrid Fodor, auch Vorsitzende des Kreisforums Hermannstadt/Sibiu, Martin Bottesch, dem Vorsitzenden des Siebenbürgenforums, Arnold Klingeis, dem Bürgermeister von Freck/Avrig sowie dem DFDR-Geschäftsführer Benjamin Jozsa vertreten. Begleitet wurde die Bundestagsdelegation von Konsulin Judith Urban. Wie MdB Dr. Fabritius mitteilte, hatte die Delegation im Verlauf des mehrtägigen Besuchs in Rumänien Gespräche zum Thema Bildung in deutscher Sprache auch mit dem Bildungsminister Remus Pricopie in Bukarest. Am Freitagvormittag empfing Bürgermeister Klaus Johannis die Bundestagsabgeordneten im Rathaus, wobei außer der Problematik der deutschen Minderheit auch Fragen der Wirtschafts- und Tourismusentwicklung besprochen wurden.