Brände rund um und in Reschitza

Dürre, aber auch Unachtsamkeiten der Menschen gefährden Randviertel

Reschitza – Zuerst brannte es rund 30 Kilometer westlich von Reschitz/Reşiţa: ein Flächenbrand der Steppenlandschaft nördlich des Bahnhofs von Berschowia/Berzovia hatte mehrere hundert Meter Eisenbahnschwellen aus ölgetränktem Eichenholz zu Asche werden lassen. Dies- und jenseits der Bahnlinie (stellenweise bis zur Nationalstraße DN 59 Reschitza-Temeswar) waren mehr als 30 Hektar Steppenvegetation verbrannt, bevor die Berufsfeuerwehr von ISU Semenic und die freiwilligen Feuerwehren aus Berzovia und Bokschan/Boc{a den Brand löschen konnten.

Dann brannte es auf den Hügeln rund um den Reschitzaer westlichen Vorort Köllnick/Câlnic. Die schwer zugänglichen Hügelrücken sind jetzt schwarz. Hier sind am vergangenen Sonntag 20 Hektar begraste Hügelrücken, aber auch zahlreiche der hier noch im Kommunismus experimentell als Wald gepflanzten kanadischen Douglasie-Nadelhölzer verbrannt. Es war der dritte solche Brand in derselben Gegend in den vergangenen drei Jahren (im Raum hinter den ehemaligen Schlachthaus und bis gegen einen der Friedhöfe von Câlnic) und auch diesmal ist – wie bei allen anderen Bränden auch – kein Brandstifter identifiziert worden.

Am Mittwoch brannte es dann neuerlich bei Câlnic, diesmal auf den nördlichen Hügeln der Umgebung des Bahnhofs des Vororts. Trockengras und Douglasien mussten neuerlich, diesmal auf acht Hektar, daran glauben. Tags darauf gab es Feueralarm auf dem Gol-Berg südlich von Reschitza – dort, wo der Reschitzaer Bürgermeister Mihai Stepanescu (PSD) mal naiv träumte, ein Skigebiet einrichten zu können.

Am selben Tag, am Standort eines anderen naiven Politikertraums (des Kreisratspräsidenten Frunzăverde und seinem „Alpinen Reschitza“) für naive und butterweich unkritische Wähler, brannte es schon wieder: in der Gegend des Eisenbahnstellwerks zwischen der Reschitzaer Alt- und Neustadt. Hier war viel Platz für das Anrücken der Feuerwehr und der Brand konnte relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden. Bloß eine Fläche von mehreren Fußballfeldern war verbrannt. Ob auch Eisenbahnschwellenverbrannten, gab die Feuerwehr bislang nicht bekannt.

Dass all diese Brände der vergangenen Tage ohne menschliches Zutun ausbrachen, das ist wenig glaubhaft. Unerklärlich bleibt aber auch, wieso bisher noch kein einziger der vermutlichen Brandstifter gefasst wurde. Dabei müsste man wahrscheinlich in den meisten Fällen nur unter den Grundstückseignern suchen, die Förderungen über die EU-Zahlstelle APIA genießen und die den Inspektoren der EU-Zahlstelle „saubere Flächen“ vorzeigen müssen. Wahr ist, dass die EU-Vorgaben Brandrodung ausschließen bei der Säuberung der Flächen, aber wer kann das schon eingehender nach dem nächsten Regen untersuchen?