Reschitza - Das Rathaus Reschitza hat eine Bürgerbefragung bezüglich der geplanten großangelegten Stadtregenerierungsaktion rund um die Neunutzung der Industrieseilbahn, die das Verwaltungszentrum der Stadt und die Bersau überquert, sowie rund um die Neudefinierung der Rolle der Bersau als Verbindungsader der Stadt - wo der Fluss bislang die Stadt zweigeteilt, also getrennt hat - ins Netz gestellt (forms.gle/A8FFMKRMXRa4SVT19 und forms.gle/q4AYTa8Z gyvFsD7A9, der erste Fragebogen für Stadtbewohner, der zweite für gelegentlich die Stadt Besuchende, für potenzielle Touristen).
Untersucht wird mittels je fünf Antwortmöglichkeiten (in etwa von „sehr gut“ bis „sehr schlecht“, oder einer Skala von 1 bis 5, wobei fünf als Höchstbewertung gilt) die Frage, wie die Bürger die Möglichkeiten zu nutzen gedenken (wenn überhaupt), die mittels Umwandlung der Seilbahnbrücke über das Bersautal in eine Fussgänger- und Radfahrer-Hochbrücke mit diversen Unterhaltungsmöglichkeiten und Nervenkitzel rund um die Höhe des Stahlgebildes, der Schaffung von acht neuen Fussgängerbrücken über die Bersau im Bereich zwischen der Brücke beim „Zoll“ in der Nähe des Gewerkschaftskulturhauses und der Handelsplattform am Stadtausgang Richtung Temeswar, der beabsichtigten neuen Radfahrertrassen usw. entstehen werden.
In der Ankündigung wird das nicht erwähnt, es ist aber anzunehmen, dass die Umfrage als Argument genutzt werden wird für die angestrebte EU-Finanzierung, da die meisten Fragen Interessensfragen sind, mit denen wahrscheinlich belegt werden soll, für wie nötig die Bevölkerung die Umsetzung dieser Projekte hält.
In der Tat sind es Projekte, die sich harmonisch ins projizierte neue Stadtimage einfügen, ins seit über sechs Jahren andauernde Bemühen der Stadtführung, Reschitza von einer ehemaligen hochindustrialisierten Kleinstadt, die durch die kommunistische Turboindustrialisierung ab den 1960er Jahren zu einer heterogenen 120.000-Einwohner-Stadt wurde, wo nahezu nichts mehr zusammenpasste, um- und teilweise zurückzuwandeln in eine für Bürger des 21. Jahrhunderts angenehm bewohnbare 85.000-Einwohner-Stadt, die ihren Bewohnern allerhand bietet, was das Leben lebenswert macht.
Die aber auch für Gäste - etwa als Start- und Ausgangspunkt für Bergtouren oder Wintersport - mög-lichst attraktiv sein soll. Nicht umsonst soll am Fuß der umgewandelten Industrieseilbahn ein Info-Point für Touristen entstehen, der auch einen Museumsfokus zur Stadtgeschichte beherbergen soll. Alles in allem geht es in den in etwa maximal fünf Minuten auszufüllenden Fragebogen (die Stadt gibt an, die Fragen könnten in einer Minute beantwortet werden, was etwas kurz terminiert scheint für die neun bzw. elf Fragen) um die Opportunität des diesbezüglichen Unterfangens der Stadt in den Augen ihrer Bürger.