CFR will Fußgängerbrücke abtragen

Stadt fordert Aussetzung der Abrissarbeiten

Temeswar – Die Stadt Temeswar/Timișoara appelliert an die staatliche Eisenbahngesellschaft CFR, die geplante Abrissmaßnahme der Fußgängerbrücke zwischen dem Stadtteil Blașcovici und dem Nordbahnhof einzustellen. Der Grund: Eine sichere Alternative für Fußgänger fehlt – und das ausgerechnet, während eine andere, jüngst sanierte Brücke ebenfalls unter Sicherheitsverdacht steht.

„Wir haben offiziell bei CFR Infrastructură beantragt, den Abriss der Überführung auszusetzen, bis eine sichere Lösung für Fußgänger vorliegt“, erklärte der Temeswarer Vizebürgermeister Ruben Lațcău. Er verweist auf zahlreiche Beschwerden seitens der Bürger. „Diese Brücke ist kein Luxus, sondern ein lebenswichtiger Weg für alle, die täglich sicher die Bahngleise überqueren müssen – zur Arbeit, zur Schule oder in andere Stadtteile.“

Die Demolierung ist Teil eines Großprojekts zur Modernisierung der Bahnlinie Karansebesch–Arad, das mit fast 9 Milliarden Lei über das Landesprogramm für Wiederaufbau und Resilienz PNRR finanziert wird. Die bestehende Brücke sei laut CFR in einem „fortgeschrittenen Zustand der Verwitterung“ und soll durch eine neue ersetzt werden. Die Bewohner des Stadtteils Blașcovici sind darüber nicht erfreut. Der nächstgelegene Übergang, die Gelu-Passage, liegt deutlich weiter entfernt.

Die modernisierte Gelu-Überführung hat mehr als 12 Millionen Lei aus dem Stadthaushalt gekostet. Obwohl die Fertigstellung bereits für November 2023 vorgesehen war, wurde sie erst im Sommer 2024 abgeschlossen – und ist bis heute nicht offiziell abgenommen worden. Der Grund: Es bestehen bauliche Unklarheiten. Derzeit läuft ein technisches Gutachten, nachdem Mängel an bestimmten Tragwerkselementen entdeckt wurden. Es soll klären, ob es sich um Planungs- oder Ausführungsfehler handelt. Dennoch ist die Gelu-Überführung weiterhin für Fußgänger zugänglich.