Temeswar - In der außerordentlichen Sitzung von Donnerstag wurde die Debatte um eine Preiserhöhung der Gigakalorie vertagt. Bürgermeister Dominic Fritz begründete die Entscheidung mit den noch laufenden Gesprächen sowohl mit dem Verband der Munizipien Rumäniens (AMR) als auch mit dem Verband der Wohngemeinschaften (FALT). Die prekäre finanzielle Lage des Fernwärmelieferanten Colterm erzwingt eine Erhöhung der Preise. Bürgermeister Fritz erwartet aller Voraussicht nach, trotz Subventionen von der Stadt und Unterstützung seitens der Regierung, deutlich höhere Heizkosten.
Das vorgeschlagene Projekt sieht eine Verdoppelung des Gigakalorie-Preises vor: von gegenwärtig 415,39 Lei/MWh zuzüglich MwSt. (483,10 Lei/Gcal zzgl. Mwst.) auf 851,27 Lei/MWh (990,03 Lei/Gcal; 1 Gcal = 1,163 MWh). Die Stadt würde wie bisher den Preis mit 207,27 Lei/MWh subventionieren. Trotz der Subvention würden sich die Kosten für Bürger verdreifachen.
Seitens der politischen Parteien stößt der Plan auf Widerstand. Die PNL-Stadträte haben sich bereits gegen eine Verdoppelung ausgesprochen. Ihr Vorschlag ist eine Erhöhung um 20,7 Prozent. PSD und Pro România wollen hingegen überhaupt keine Preiserhöhung.
Ungewiss ist, ob und wie das Finanzministerium die Stadt und die insolvente Fernwärmegesellschaft unterstützen kann. Aufgrund der hohen Schulden, die sich inzwischen auf hunderte Millionen Lei belaufen, hat der Gaszulieferer E.ON die Zusammenarbeit eingestellt. Zurzeit wird die Colterm von Tinmar Energy versorgt.
In der außerordentlichen Sitzung wurden Gelder in Höhe von 15,3 Millionen Lei zugewiesen, um die Instandhaltung der Colterm für den Monat November zu sichern. Laut Bürgermeister Fritz würde diese Summe allerdings nur die Hälfte der Kosten decken.