Constantin Brâncuşi-Büste in Temeswar eingeweiht

Eine aktive Kulturgesellschaft hat sich darum bemüht

Die feierliche Einweihung der Brâncuşi-Büste auf dem künftigen Temeswarer Universitätsplatz
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Eine Büste von Constantin Brâncuşi, des berühmtesten rumänischen bildenden Künstlers aller Zeiten, wurde im Hof der Kunstfakultät der Temeswarer West-Universität, Oituz-Straße Nr. 4, dem künftigen Universitätsplatz, unter drei Riesenplatanen eingeweiht. Bei der feierlichen Einweihung der Büste des Bildhauers (geb.1876 in Hobiţa - gest.1957 in Paris), die auf eine Initiative der Kulturgesellschaft „Fiii Gorjului“ zurückgeht, waren u.a. Eugen Dogariu, der neue Temescher Präfekt, Marilen Pirtea und Ioan Talpoş, Rektor bzw. Senatsvorsitzender der West-Uni, sowie Dan Poenaru, Ehrenvorsitzender der vorgenannten sehr aktiven Banater Kulturgesellschaft, zugegen. Die Bronzebüste auf einem stattlichen Sockel aus Marmor von Simeria ist ein Werk des bekannten Temeswarer Bildhauers Stefan Călărăşanu (geb. 1947 in Turnu Severin, Kreis Mehedinţi). Einige der Festredner wiesen mit Recht darauf hin, dass Denkmäler dieses weltberühmten Künstlers eher rar in seinem Heimatland sind.

In der Begastadt wurden nach der Wende, vor allem in den letzten Jahren auf Initiativen der Stadt oder Privatinitiativen hin mehrere Denkmäler von berühmten Persönlichkeiten aufgestellt. In etlichen Fällen gab es auch Kritik von der Zivilgesellschaft oder vom Verband der bildenden Künstler. So z. B. im Fall des pseudo-künstlerischen Ensembles aus dem Temeswarer Park des Wasserwerks bzw. der Stonehenge-Kopie. Kritik aus Künstlerkreisen gab es aber auch für die ansonsten wertvollen Initiative der Stadtverwaltung, eine „Allee der Persönlichkeiten“ im Temeswarer Zentralpark zu eröffnen. Hier wurden nämlich die Büsten bekannter historischer Banater und Temeswarer Persönlichkeiten wie Florimund Mercy, Eugen von Savoyen, Romul Ladea oder Béla Bartók usw. aufgestellt. Kritische Stimmen wurden sowohl über die künstlerische Gestaltung aber vor allem über die haushohen Kosten laut: So kostete das zweideutige Stonehenge-Ensemble die Temeswarer Steuerzahler etwa 1,5 Millionen Lei, während die Büsten aus der „Allee der Persönlichkeiten“ jeweils übetriebene Endkosten von bis zu 40.000 Lei aufwiesen.