Bacău - Am 2. Oktober feierte die jüdische Gemeinde von Bacău gemeinsam mit Vertretern anderer Minderheiten Rosh Hashaná 5785 – das jüdische Neujahr. Die deutsche Minderheit wurde von Mihaela Brunhuber, der Vorsitzenden des DFDR im Landeskreis Bacău vertreten.
An dem festlichen Anlass nahmen Mitglieder der Gemeinde aus Bacău, Roman und Piatra Neamț und wichtige Persönlichkeiten der Lokalpolitik teil.
Die Feier begann mit dem traditionellen Gruß „Shana Tova Umetuka 5785“, ausgesprochen von Hainrich Brif, dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde. Er betonte, dass das Fest dieses Jahr unter dem Schatten der angespannten Lage in Israel stehe. In seiner Ansprache wünschte er der Gemeinde Frieden und Gesundheit für das kommende Jahr. Dabei hob er die Bedeutung des Wortes „Shalom“ hervor, das „Frieden“ bedeutet, und bedauerte, dass die Welt derzeit weiter von diesem Ideal entfernt scheint.
Das Ritual des Rosh Hashaná begann mit dem Anzünden der Kerzen durch den jungen Emi Leibu, gefolgt von dem traditionellen Kiddusch – der Segnung von Wein und in Honig getauchtem Brot, als Symbol für ein süßes Jahr. Wie üblich wurden verschiedene symbolische Speisen serviert, darunter Datteln, Äpfel mit Honig, Rote Bete und Granatapfel, die Hoffnung auf ein Jahr voller Frieden, Wohlstand und guter Taten repräsentierten.
Ein weiterer Höhepunkt der Feier war das Blasen des Shofars, eines aus einem Widderhorn gefertigten traditionellen Instruments. Dieses Ritual erinnert an den biblischen Ursprung des Fests, das auch als Jahrestag der Schöpfung von Adam und Eva gilt.
Die Feierlichkeiten zeigten wieder die enge Zusammenarbeit und den Respekt zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen in der Region Bac˛u. Solche Veranstaltungen stärken den interkulturellen Dialog und Zusammenhalt in der heutigen Gesellschaft.
Das Fest endete mit einem Auftritt des Chors „Shalom“ der jüdischen Gemeinde Bacău, geleitet von Mariana Herman, der mehrere festliche Lieder präsentierte. Besonders bewegend war das Lied „Sa fie pace în lume“ („Es soll Frieden auf Erden sein“), das auf die Friedenssehnsucht der Teilnehmer verwies. Aus Respekt vor den aktuellen Ereignissen in Israel verzichteten die Gäste jedoch auf den traditionellen Hora-Tanz.
Rosh Hashaná, das bis zum 4. Oktober gefeiert wird, markiert den Beginn der zehn Tage der Reue, die mit Jom Kippur ihren Höhepunkt finden. Während dieser Zeit können Gebete und gute Taten das Schicksal für das kommende Jahr beeinflussen.