„Das Kitten des Risses muss beginnen“

Mitternachtsbotschaft des Reschitzaer Bürgermeisters nach dem Wahlsieg Dans

Reschitza – „Anstand, Dezenz, Intelligenz, gepaart mit Bescheidenheit haben heute den Sieg davongetragen!“, postete Ioan Popa (PNL), der Bürgermeister von Reschitza, kurz nach Mitternacht, als am Wahlsieg von Nicușor-Daniel Dan nichts mehr zu rütteln war, obwohl der unterlegene Ultrarechte und Nationalist George Simion sich zu diesem Zeitpunkt weiterhin dröhnend als neuer Präsident Rumäniens ausgab und seine fanatischen Anhänger zur Revolte aufstachelte, die Trump-Faust hochhaltend und seine Niederlage nicht eingestehend.

Als Popa seine Botschaft ins Netz stellte, waren einerseits über 98 Prozent der Stimmzettel ausgezählt und zentralisiert – womit am Wahlsieg des als Unabhängiger angetretenen Bukarester Oberbürgermeisters (mit zu jenem Zeitpunkt mehr als 850.000 Stimmen Vorsprung) nichts mehr zu rütteln war – andrerseits war gerüchteweise bereits im Umlauf, dass die unterlegene rechtsnationalistische AUR ihre Anhänger für diese Woche zu landesweiten Protestkundgebungen wegen vorgeblicher Fälschung der Wahlergebnisse aufgerufen hatte – ganz nach dem Vorbild von Simions erklärtem Idol Trump, der bis heute mit keiner Silbe seine Wahlniederlage gegen Biden eingestanden hat.

„Dieser Abend ruft mir den 5. Juni 2016 in Erinnerung, als es uns allen gemeinsam mit mir gelungen war, ein phantastisches Resultat bei den Kommunalwahlen einzufahren, in dessen Folge wir das Schicksal von Reschitza zu ändern begannen. Das war der Start des Projekts „Ein schöneres Reschitza“, schreibt Popa. Und weiter: „Wir haben damals ein System besiegt, das sehr ausgeklügelt organisiert war, extrem kalkuliert vorging – aber die vereinte Kraft der freien Reschitzaer außer Acht gelassen hatte. (…) Ich verneige mich vor Ihnen, jung wie alt, und ich versichere Sie, dass Sie mir heute jenen Brennstoff mitgegeben haben, der mir Kraft gibt, mit meinem Team weiterzuarbeiten am Projekt `Ein schöneres Reschitza`!“

Zum Schluss schrieb Bürgermeister Popa: „Ab Montag müssen wir beginnen, den Riss zuzukitten, den dieser Wahlkampf innerhalb der rumänischen Gesellschaft aufgetan hat. Rumänien muss wieder unser aller werden.“