Temeswar/Bobda (ADZ) – Die Geschichte des seit Jahrzehnten verfallenen Bobda-Mausoleums in der Nähe von Temeswar/Timișoara soll neu geschrieben werden. Es werden Arbeiten zu seiner Rettung geplant, und das Denkmal könnte wieder in seinem alten Glanz erstrahlen.
Die Arbeiten zur Beschaffung von Unterlagen und zur Planung der lang erwarteten Restaurierungsarbeiten zur Rettung des Baus des Csávossy-Mausoleums in Bobda, der römisch-katholischen Kirche mit ihrer besonderen Architektur, sind in vollem Gange. 140.000 Euro erhält das Architekturbüro Atelier Decumanus, das die Ausschreibung des Nationalen Instituts für das Kulturerbe (INP) im vergangenen Sommer gewonnen und den Auftrag Anfang des Jahres erhalten hat. Alle Unterlagen und die Baugenehmigung müssen bis spätestens 2027 vorliegen.
Der Temescher Kreisratsvorsitzende Alfred Simonis hofft, dass der Kreisrat das Denkmal in Tschene/Cenei übernimmt, eine Finanzierungsquelle findet und es restauriert, sobald das Projekt abgeschlossen ist. Nach der Restaurierung des Herrenhauses Mocioni in Feny/Foeni hat die Temescher Kreisverwaltung vor Kurzem auch das Königsschloss in Banlok/Banloc und das Herrenhaus Petala in Clopodia übernommen. „Das Bobda-Mausoleum befindet sich in der Entwurfsphase, ein Projekt, für das ich vor eineinhalb Jahren verantwortlich war. In den letzten Gesprächen hieß es, dass der Entwurf langsam vorankommt, aber es gibt einen Designer, der die Ausschreibung gewonnen hat. Wir gehen davon aus, dass das Projekt bis Ende dieses Jahres, spätestens nächstes Jahr, abgeschlossen sein wird, damit wir eine Finanzierungsquelle finden können. Wenn die Gemeinde Tschene Eigentümerin ist, werden wir als Kreisrat das Mausoleum übernehmen und dort die Investitionen tätigen“, so Alfred Simonis.
Derzeit ist der Bau vom Einsturz bedroht. Die Kirche hat bereits irreversible strukturelle Schäden erlitten. Im Laufe der Jahre haben Freiwillige der Denkmalambulanz/Ambulanța pentru Monumente Banat und des Vereins „Prin Banat“ Anstrengungen unternommen, um das Mausoleum zu sichern, aber aufgrund fehlender finanzieller Mittel konnten die Maßnahmen nur begrenzt durchgeführt werden.
Die Mausoleumskirche in Bobda, Gemeinde Tschene, wurde im 19. Jahrhundert von der Familie des Barons Gyula Csávossy nach den Plänen der Basilika in der ungarischen Stadt Esztergom erbaut. Der Baron hatte zunächst in Bobda ein Schloss gebaut und auf der gegenüberliegenden Straßenseite die 1908 fertiggestellte Kirche errichtet. Gyula Csávossy und seine Frau starben 1911 und wurden in der Krypta unter der Kirche beigesetzt. Im Jahr 1925 wanderten die Söhne des Barons nach Kanada aus. Das Schloss wurde abgerissen, nachdem der neue Eigentümer seine Raten an die Bank nicht mehr bezahlen konnte, und das Mausoleum begann zu verfallen.