Temeswar (ADZ) – Einen Workshop zum chorischen Sprechen für die Mitglieder des Temeswarer deutschen Ensembles veranstaltet das Deutsche Staatstheater Temeswar (DSTT) vom 2. bis zum 6. September in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturzentrum Temeswar und dem Goethe-Institut Bukarest. Fünf Tage lang leiten Ulrike Schulze und Lea Merten, erfahrene Sprecherzieherinnen aus Deutschland, Workshops zur Sprechtechnik und Chortechnik. Es geht dabei vor allem um Besonderheiten im Deutschen, wie zum Beispiel Artikulation, Geschwindigkeit, Pausen oder Rhythmus, während sich bei der Chortechnik alles ums Atmen, Dirigat, Verhalten in der Gruppe, Konzentration, u.Ä. dreht.
Ulrike Schulze, die bereits seit Frühjahr 2023 mit dem DSTT zusammenarbeitet, studierte Sprechwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, bevor sie an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart wechselte. Dort schloss sie ihr Bachelor- und Masterstudium in der Sprechkunst ab. Ulrike Schulzes Stimme ist unter anderem in Radioreportagen, Dokumentar- und Spielfilmen zu hören.
Lea Merten ist Logopädin und freiberufliche Sprecherin. Sie studierte Sprechwissenschaft, Spezialisierung Phonetik, Rhetorik und Sprechkunst an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und absolvierte nach ihrem Abschluss zahlreiche Praktika und Weiterbildungsprogramme, darunter Schauspiel, Chorische Sprachgestaltung und Phonetik. Sie arbeitete auch an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle und am Institut für Germanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo sie Schulungen und Seminare in Sprechwissenschaften abhielt.
Ziel des Workshops zur chorischen Sprachgestaltung ist die Verbesserung der Bühnensprache durch Chortechniken. Die Schauspieler und Schauspielerinnen übernehmen eine bestimmte Rolle im Chor, und die Dynamik der Gruppe profitiert von den Beziehungen, die sich zwischen den Teilnehmern entwickeln. Jeder Teilnehmer sollte in der Lage sein, seine Rolle innerhalb einer Gruppe klar zu definieren, was später in den individuellen Darbietungen und Beziehungen auf der Bühne von Nutzen sein wird. Da die Chorarbeit sehr herausfordernd ist, können sich die Leiterinnen in der Anleitung und Durchführung abwechseln und insgesamt mehr Workshopstunden anbieten. Durch die unterschiedlichen persönlichen Schwerpunkte können deutlich mehr Inhalte vertieft werden (Textarbeit, Stimm- und Körperarbeit). Um optimal auf die Bedürfnisse verschiedener Regisseure reagieren zu können, arbeiten die beiden Sprecherzieherinnen mit verschiedenen Textarten, die je nach Schwierigkeitsgrad unterschiedliche Ansätze und Techniken erfordern. Beispielsweise haben Lyrik und Prosa unterschiedliche Anforderungen an Artikulation und Rhythmus.
Außerdem werden die Workshops die Fähigkeit der Schauspieler und Schauspielerinnen des DSTT optimieren, mit dem Publikum zu kommunizieren, und dem künstlerischen Ensemble helfen, die Emotionen der dargestellten Figuren leichter zu vermitteln.