Temeswar - Zur Freude der Einheimischen – in erster Reihe die Händler vom Josefstädter Marktplatz – aber auch aller Temeswarer befinden sich die Arbeiten zur Modernisierung der Văcărescu-Straße, eine wichtige und traditionsreiche Straße des Temeswarer Stadtviertels Josefstadt, kurz vor ihrer Fertigstellung. Das aufwendige und einige Jahre dauernde Stadtprojekt – die Kosten der Arbeiten an der Văcărescu-Straße zwischen den Straßen Regele Carol und 16. Dezember betrugen 6,5 Millionen Euro aus EU-Mitteln- das nicht nur eine komplexe Modernisierung der Straßeninfrastruktur, sondern auch den Abriss des ältesten städtischen Marktplatzes und den Bau eines neuen betraf, wurde bekanntlich zur Hälfte schon bis 2012 von der Ciuhandu-Stadtverwaltung geschafft.
Die Arbeiten der zweiten Etappe, wofür die Stadt EU-Gelder im Wert von zwei Millionen Euro heranziehen konnte, betreffend den Bau des neuen Marktplatzes und der zweiten Straßenhälfte bis zum Begaufer stehen nun, nach ihrem Beginn im Mai 2013, kurz vor dem Abschluss. Und damit gibts ein Aufatmen unter den lange geplagten Händlern, die wegen den zwölfmonatigen Arbeiten, den fehlenden Parkplätzen einen Großteil ihrer Kundschaft eingebüßt hatten. Die gesamte Infrastruktur wurde modernisiert: Straße mit zwei Fahrtrichtungen, Gehsteige, Radpiste sowie Parkplätze auf beiden Straßenseiten. Bei der Einfahrt in Richtung Marktplatz, an der Straßenkreuzung Văcărescu-Regele-Carol wird noch ein Springbrunnen eingerichtet. Geplant ist in nächster Zukunft auch die Fortsetzung der Văcărescu-Straße über die Begabrücke bis über das Gelände der ehemaligen ELBA-Fabrik. ELBA möchte das gesamte Gelände verkaufen und hat schon eine Abrissgenehmigung beantragt.Wie angekündigt, hält die Kommunalverwaltung an ihren Plänen der Straßenfortsetzung fest, und wird keinem Immobilienentwickler die Baugenehmigung auf dem ehemaligen Fabrikshof gewähren.
Die Josefstadt (rum. Josefin, ung. Jozsefváros) oder IV. Stadtbezirk der Begastadt, gehört heute zu den malerischsten Stadtvierteln der Temeswarer Altstadt. Das Viertel wurde 1744 vor den Toren der Temeswarer Festung gegründet. Bis 1716 gab es hier keinerlei Bauten. Die ersten waren Sommerresidenzen mit Gärten für gutsituierte Bürger meist deutscher Herkunft, sodass das neue Viertel am Anfang Neue Deutsche Mayerhöfe genannt wurde.1773 wurde dann das Viertel zu Ehren des Kaisers Josef II., der im gleichen Jahr incognito als Graf von Falkenstein das Banat bereist hatte, in Josefstadt umgetauft. 1867 wurde das Viertel Jozsefkülvaáros, um die Jahrhundertwende Jozsefvaros und 1920 Iosefin benannt. In der kommunistischen Epoche, bis 1989, trug das stark industrialisierte Viertel, das zahlreiche Fabriken (Tabakfabrik, Hutfabrik, Filzfabrik, Gasfabrik, Spiritusraffinerie, Kandia-Fabrik usw.) zählte, den Namen 1. Mai, wie übrigens auch sein Markplatz. Die Josefstadt gehört mit den Bezirken Josefstadt in Wien und Jozsefvaáros in Budapest zu dem Bund der Josefstädte.