Hermannstadt – Die Aktualität des Krieges ist leider im europäischen Alltag heutzutage viel gegenwärtiger als man es sich wünschen würde. Wenn das Kämpfen den Männern zugeschrieben wird, wird leider viel zu selten über das Leiden und den Kampf der Frauen in Kriegssituationen gesprochen. Und trotzdem ist das Thema nicht neu. Schon Euripides hat in seinem Theaterstück „Die Troerinnen“ 415 v. Chr. die Rolle der Frauen im Krieg szenisch darstellen lassen. Viele Jahrhunderte später, unter dem Eindruck des Algerienkrieges, nimmt der Existentialist Jean Paul Sartre das griechische Drama auf und verschärft die euripideische Thematik, indem er eine Parallele zwischen der Zerstörung Trojas und der Vernichtung der Menschheit aufbaut.
Kann man so eine schwere Problematik zeitgenössischen Jugendlichen zutrauen? Die Mitglieder der Theatergruppe ArtAttack an der Volksschule „Ilie Micu“ in Hermannstadt/Sibiu sagen: „Ja“. Die Theatergruppe ist keine unbekannte für das Hermannstädter Publikum. Unter der Leitung der Schauspielerin Johanna Adam haben sie Klassiker wie Dürrenmatts „Die Physiker“ oder Eminescus „Scrisoarea III“ schon auf die Bühne gebracht.
Ihre neueste Produktion: „Die Troerinnen“ von Jean Paul Sartre zeigt die Truppe am Dienstag, den 11. März 2025 im Kinder- und Jugendtheater „Gong“ (Str. Alexandru Odobescu Nr. 4) um 18.00 Uhr.
„Wenn der Krieg zu Ende ist, beginnen die eigentlichen Kämpfe. Troja liegt in Schutt und Asche, aber die Frauen geben nicht auf. Zwischen Schmerz und Ohnmacht, der Vergangenheit und dem Unbekannten kämpfen sie um das letzte Fünkchen Freiheit. ‘Die Troe- rinnen’ von Jean-Paul Sartre ist eine erschütternde Geschichte über Verlust, Stärke und Überleben.“ heißt es in der Beschreibung der Produktion. Zur Besetzung gehören: Daniela Manea, Maia Costache, Anna Voinea, Raisa Avram-Richard, Sarah Fesan, Iulia Fântân˛, Carla Olaru, Iulia Negrea, Alexia Oprea, Marian Filip. Für die Regie zeichnet die Leiterin der Gruppe Johanna Adam. Die Vorstellung findet in deutscher Sprache statt.