Dognatschkaer Bergmandl bei Museumsnacht zu sehen

Das Feuerwehr- und Bergbaumuseum des DFD Dognatschka wurde erweitert

Richtig in eine Sagenwelt versetzt fühlen kann man sich beim Anblick der Bergmandl im Dognatschkaer Bergbaumuseum. | Foto: Klaus Mihnea

Dognatschka - Auf Einladung des Banater Montanmuseums beteiligt sich das Dognatschkaer Feuerwehr- und Bergbaumuseum des Demokratischen Forums der Berglanddeutschen im Ort an der diesjährigen Museumsnacht auf dem Lande (2. September). Dadurch tut das mit viel Herzblut eingerichtete Kleinod einen weiteren Schritt, um in die Reihe der Heimat- und Lokalmuseen aufgenommen zu werden und somit bekannter zu werden.

Die Sammlung in den Räumlichkeiten und im Hof des Ortsforums zeigt, wie die Bergleute von 1722 bis in die 1990er Jahre arbeiteten, bis die letzte Mine geschlossen wurde. Das Museum umfasst eine vielfältige Sammlung von Lampen, Werkzeugen, Grubenkristallen, historischen Fotografien, die wichtige Momente der kulturellen Tätigkeit der Bergleute festhalten, Bergbaukarten, Parade- und Festtagskleidung, die die Bergleute an Feiertagen und Sonntagen beim Kirchgang trugen, die originelle Bergmannsfahne, die sich in der römisch-katholischen Kirche befindet, Grubenwagen, eiserne Waben und vieles mehr. Neben dem Bergbau gibt es auch Sammlerstücke, Gegenstände und Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr, die 1891 in Dognatschka/Dognecea gegründet wurde, so die Handpumpe mit zwei Rädern, montiert auf einem Hypo-Anhänger, Typ Seltenhofer, Modell 1891. Originalhelme (Helme des Kommandanten, des stellvertretenden Kommandanten, des Hornbläsers und der Servanten), Kommandantenschwert, Äxte, Pfeifen, Handalarm, Schlauchgerät, historische Fotos, die wichtige Momente ihrer Arbeit festhalten, und die Originalfahne der Feuerwehrleute. Hinzu kommen Schreinerwerkzeug und andere alte Haus- und Hofratsgegenstände. Es wird auch eine Videoprojektion mit historischen Fotos gezeigt. Als besondere Attraktion und Neuzugang gilt der Ausstellungsraum mit dem sagenumwobenen „Bergmandl von Dognatschka“.

In Dognatschka gab es in seiner Blütezeit 30 Bergwerke. Die wichtigste war die Simon-und-Judas-Kupfermine, die 1740 in Betrieb genommen wurde. Hier wurde eines der bedeutendsten Kupfererzvorkommen in Europa gefunden. Das Bergwerk König Ferdinand und das Bergwerk Juliana waren die letzten Bergwerke, die bis zu ihrer Schließung in den 1990er Jahren in Betrieb waren.

Die Sagen rund ums Bergmandl

Früher arbeiteten die Bergleute nicht nach den Anweisungen ihrer Vorgesetzten, sondern nur nach ihrer Intuition und Erfahrung. Sie arbeiteten nicht in einer geraden Linie, sondern folgten immer der Erzsuche, die sie nach oben, unten, links oder rechts führte, wie dies in alten Stollen wie dem Alfred/alten Ferdinandstollen oder Juliana zu sehen ist. Um Erze zu finden, brauchte man Berufserfahrung, Glück und das Bergmandl, den Bergbauzwerg. Reiche Vorkommen wurden dort gefunden, wo man sie hörte oder sah, was zu einer guten Ausbeute führte. Die Bergzwerge erschienen an Sonn- und Feiertagen, wenn im Bergwerk nicht gearbeitet wurde und es ruhig war. So begannen schon am Sonntagabend im König-Ferdinand-Stollen die Bergleute ihre erste Schicht. Zwei von ihnen, nämlich Ferdinand Hoher und Alois Moser, betraten das Bergwerk auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle. An einer Stelle hörten sie ein Hämmern, konnten aber wegen der Krümmung des Stollens noch nichts sehen. Als der Schacht eine gerade Linie erreichte, blieben die beiden Bergleute stehen, schalteten ihre Lampen aus und sahen zwei kleine Lichter und zwei Bergmandl, die fleißig am Arbeiten waren. Nach einer Weile gingen die Lichter aus und die Zwerge verschwanden in der Dunkelheit des Bergwerks. Die beiden Bergleute zündeten ihre Lampen an und machten sich auf den Weg zu der Stelle, an der sie die Zwerge gesehen hatten, und fanden die in den Felsen eingelassenen Spieße und die Hämmer auf dem Boden. Die beiden beschlossen, die Arbeit der Zwerge fortzusetzen und fanden ein bedeutendes Silbervorkommen.

Eine zweite im Umlauf gebrachte Legende spielt sich an einem Ostersonntag ab. Im Bergwerk gab es Arbeiten, die auch an den höchsten Feiertagen nicht eingestellt werden konnten. An diesem Ostersonntag arbeitete ein Team von Bergleuten unter der Leitung eines Hutmanns (Aufseher) im Bergwerk an der Gopel (Hebevorrichtung), mit deren Hilfe Wasser aus dem Schacht gepumpt wurde. Nach einer Weile forderte der Hutmann die Bergleute auf, eine Pause einzulegen, was sie auch taten, und nachdem sie miteinander gesprochen hatten, wurde es still. In dieser tiefen Stille hörten sie Schritte, die sich der Stelle näherten, an der die Bergleute ihre Pause machten. Der Hutmann forderte die Bergleute auf, leise zu sein und die Lampen auszuschalten, da er wusste, dass die Bergmandl in der Nähe waren. Man hörte genau, wie sie Löcher bohrten, wie sie mit einem Löffel Wasser in die gebohrten Löcher schütteten, wie sie das nasse Mehl, das beim Bohren entstand, aus dem Loch holten. Irgendwann flüsterte der Hutmann den Bergleuten zu, dass sie sich nicht fürchten sollten und dass die Explosion bald zu hören sein würde, was auch bald geschah. Nach der Explosion hörte man die Zwerge jeden Stein und jedes Erz aufheben, dann herrschte wieder eine tiefe Stille. Der Hutmann wandte sich an die Bergleute: „Jetzt könnt ihr sagen, ihr habt die Zwerge arbeiten gehört“. Die Bergleute zündeten ihre Lampen wieder an und machten sich auf den Weg zu der Stelle, an der die Zwerge gearbeitet hatten, fanden aber keine Spur. Der Ort war noch genauso, wie sie ihn am Samstag verlassen hatten, als sie aufbrachen. An diesem Tag jedoch begannen sie mit der Arbeit an der gleichen Stelle und fanden reiches Erzvorkommen. Diese Legenden wurden von den Dorfältesten erzählt und fanden ihre Niederschrift auch in der Märchen- und Sagensammlung von Alexander Tietz.