Donauschwaben bald wieder in Altötting

Temeswar/Altötting (ADZ) – Am 12. und 13. Juli findet in Altötting, dem bedeutendsten Marienwallfahrtsort Süddeutschlands, die 64. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben statt. Unter dem diesjährigen Motto „Voll Vertrauen auf den Weg“ werden erneut Pilger aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien und Serbien erwartet, die gemeinsam an das Wirken und Vermächtnis der donauschwäbischen Glaubensgemeinschaft erinnern.

Das diesjährige Programm beginnt am Samstag, dem 12. Juli, um 15 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst in der Stiftskirche. Zahlreiche Geistliche, darunter Stiftskanoniker Johann Palfi und Pfarrer aus verschiedenen Ländern, gestalten die Liturgie. Musikalisch umrahmt wird die Feier von den Weidenthaler Chormädels und Dr. Franz Metz an der Orgel. Anschließend spricht Schuldirektor Pfr. Zoltan-Josef Kocsik vom Gerhardinum Temeswar über „Gründung und Fortbestand des Römisch-Katholischen Gymnasiums Gerhardinum Temeswar“, während Domherr Pfr. Bene Tamás zum Thema „Tschanad, erste Diözese östlich der Theiß“ referiert. Am Abend um 20 Uhr wird in der Basilika St. Anna ein Vorabendgottesdienst gefeiert, geleitet von Abt Markus Eller aus dem Kloster Scheyern. Danach führt traditionell eine stimmungsvolle Lichterprozession mit traditionellen Kirchenliedern zur Gnadenkapelle.

Der Sonntag, 13. Juli, beginnt um 9.30 Uhr mit einer feierlichen Prozession der Fahnenabordnungen, Trachtengruppen und Pilger, begleitet von der Blaskapelle der Heimatortsgemeinschaft Sanktanna. Um 9.45 Uhr spricht Dr. Petra Loibl, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, zum Thema „Pater Wendelin Gruber – Gründer der Gelöbniswallfahrt“, das sogenannte Wort des Laien.

Der Höhepunkt der Wallfahrt ist die Festmesse um 10 Uhr in der Basilika, zelebriert von einer Vielzahl von Geistlichen mit donauschwäbischem Bezug. Musikalisch erklingt die „Missa Brevis“ von Vincens Maschek, interpretiert von den Kirchenchören aus Maria Ramersdorf und St. Pius München, unter der Leitung von Dr. Franz Metz und Andrea Matschiner. Den geistlichen Abschluss bilden am Nachmittag ein Marienliedersingen um 14 Uhr und eine Marienandacht um 14.30 Uhr in der Basilika.

Diese Wallfahrt geht auf eine Initiative des inzwischen verstorbenen Jesuitenpaters Wendelin Gruber SJ zurück, der sie als Akt des Dankes gegenüber der Gottesmutter Maria ins Leben rief. In einer Zeit der Bedrängnis und Vertreibung Mitte des 20. Jahrhunderts sah er sie als Beschützerin der deutschen Bevölkerung in Mittel- und Osteuropa. Veranstaltet wird die Wallfahrt vom St. Gerhards-Werk Stuttgart e. V. mit Unterstützung des Gerhardsforums München. Diese traditionsreiche Wallfahrt ist nicht nur ein Glaubensbekenntnis, sondern auch ein starkes Zeichen der Zusammengehörigkeit über Grenzen hinweg, die die Verbindung von deutschsprachigen, katholischen Gemeinschaften in Mittel- und Osteuropa und Deutschland stärkt.